Süddeutsche Zeitung

Ausschreitungen im Zentrum:Schüler nach Augsburger Krawallen in U-Haft

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1500 feiernde Menschen in der Maximilianstraße, 200 Flaschenwürfe, 15 verletzte Polizisten: Nach den Ausschreitungen in Augsburg ist nun ein mutmaßlicher Rädelsführer festgenommen worden.

Nach den Ausschreitungen am vergangenen Wochenende in der Augsburger Innenstadt sitzt ein tatverdächtiger Schüler in Untersuchungshaft. Der 19-Jährige sei am Freitagmorgen an seinem Wohnsitz in Augsburg festgenommen worden, teilte die Polizei mit.

Die Personalien des Schülers seien bekannt gewesen, nachdem er den Angaben zufolge Samstagnacht an einer Tankstelle als Rädelsführer die dorthin abgewanderte Menge angestachelt und Polizisten massiv beleidigt hatte. Die Auswertung von Videomaterial habe zudem ergeben, dass er bei den Ausschreitungen zuvor in der Maximilianstraße mehrfach Glasflaschen geworfen habe.

Am vergangenen Samstag - es war die Nacht auf den 20. Juni - hatten sich etwa 1500 Menschen in der Maximilianstraße versammelt, der bekanntesten Feiermeile von Bayerns drittgrößter Stadt. In der Folge kam es zu Angriffen auf Rettungsdienste und Polizisten. Laut Polizei kam es aus der Menschenansammlung heraus zu etwa 200 Flaschenwürfen, 15 Polizisten seien bei dem Einsatz leicht verletzt worden.

Trotz des schnellen Fahndungserfolgs haben die Ermittler noch viel Arbeit vor sich. Zu den Ausschreitungen seien der Polizei bislang etwa 170 Bilder und Videos zur Verfügung gestellt worden, sagte ein Sprecher. "Wir haben schon etliches gesichtet, aber es steht auch noch einiges aus." Unter anderem müssten noch Aufnahmen der Bodycams von am Einsatz beteiligten Polizisten ausgewertet werden. "Das ist eine Menge im Tausender-Bereich", sagte der Sprecher. In der Ermittlungsgruppe arbeiteten 20 Beamte an dem Fall.

Neun Verdächtige hat die Polizei nach eigenen Angaben inzwischen ermittelt. Klare Gemeinsamkeiten gebe es bei den Verdächtigen bislang nicht, sagte der Polizeisprecher. "Für eine solche Aussage ist es noch zu früh." Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) hatte nach den Krawallen gesagt, diese seien nicht von dem "üblichen und typischen Maxstraßen-Partyvolk" ausgegangen, sondern von jungen Männern, die als Gang in die Stadt gekommen seien.

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