Süddeutsche Zeitung

Freizeitpark in Schwaben:Schweres Achterbahnunglück im Legoland

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In dem Freizeitpark im schwäbischen Günzburg stoßen zwei Züge eines Fahrgeschäfts zusammen. 31 Menschen werden dabei verletzt, davon eine Person schwer.

Bei einem schweren Unfall auf einer Achterbahn im Freizeitpark Legoland im schwäbischen Günzburg sind 31 Personen verletzt worden, davon eine Person schwer. Nach Angaben der Polizei besteht jedoch keine Lebensgefahr. Das sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag der SZ. Zunächst war die Rede von mindestens 34 verletzten Menschen, darunter zwei Schwerverletzte. Bei den nach letztem Stand 31 Verletzten handelt es sich um zehn Kinder, einen Jugendlichen und 20 Erwachsene, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Abend mitteilte.

Ein Achterbahnzug hatte ersten Erkenntnissen zufolge am frühen Donnerstagnachmittag plötzlich stark abgebremst, ein weiterer Zug ist diesem aufgefahren. Die Bergung gestaltete sich zunächst kompliziert. Offenbar konnte der zweite Wagen, der auf den ersten aufgefahren war, anfangs nur schwer von den Rettungskräften erreicht werden. "Wir mussten erst die Passagiere aus dem ersten Zug bergen, und danach den zweiten nach vorne ziehen, um zu den weiteren Verletzten zu gelangen", sagte der Polizeisprecher. Zunächst hieß es, dass die Verletzten unter anderem Prellungen und Schürfwunden erlitten haben. Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, Feuerwehr und Rettungsdienst rückten zu einem Großeinsatz aus.

Laut Polizei wurde der Bereich um das Fahrgeschäft abgesperrt, der Vergnügungspark selbst blieb jedoch weiter geöffnet. Besucher erzählten der Deutschen Press-Agentur am Abend, sie hätten von dem Unfall zunächst überhaupt nichts mitbekommen. Von Seiten des Parkbetreibers habe es keine Durchsage oder ähnliches gegeben, in anderen Bereichen des Geländes habe der übliche Trubel geherrscht.

"Der reguläre Betrieb des Freizeitparks steht den Ermittlungen nicht im Wege", so ein Sprecher der Polizei. Die Staatsanwaltschaft sei vor Ort, ein Gutachter wurde zum Unfallort bestellt. Dem Vernehmen nach soll es Probleme mit der Elektronik gegeben haben. Die Polizei will nun unter anderem Videoaufzeichnungen sichten.

Einer Legoland-Sprecherin zufolge passierte der Unfall im Bahnhofsbereich der Achterbahn "Feuerdrache". Diese ist seit der Eröffnung des Freizeitparks 2002 eine der Hauptattraktionen. Laut Legoland-Homepage fährt sie bis zu acht Meter pro Sekunde schnell, was rund 29 Kilometern in der Stunde entspricht. Nach Angaben einer Online-Datenbank für Achterbahnen kann die Anlage sogar eine Geschwindigkeit von bis zu 56,5 Kilometer pro Stunde erreichen.

Der "Feuerdrache" besteht aus drei Zügen, in denen jeweils 20 Personen in Zweierreihen sitzen können. Das Streckenumfeld ist thematisch an eine Burg angelehnt, die Züge fahren zum Teil durch dunkle Innenräume, die eine Schatzkammer oder einen Festsaal darstellen sollen. Aus Sicherheitsgründen dürfen Kinder alleine nur ab einer Körpergröße von 1,2 Metern mitfahren - oder ab 1,1 Meter in Begleitung eines Erwachsenen. Insgesamt gibt es in dem Vergnügungspark zehn Themenbereiche mit mehr als 60 Attraktionen.

Am vergangenen Samstag hatte es in einem Freizeitpark in Klotten an der Mosel in Rheinland-Pfalz einen tödlichen Vorfall bei einer Achterbahnfahrt gegeben. Eine 57-jährige Frau war aus der fahrenden Attraktion gestürzt. Sie erlitt tödliche Verletzungen. Warum die Frau aus der Achterbahn stürzte, ist noch unklar.

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