Süddeutsche Zeitung

Zwischenbericht der NTSB:Verunglückter Tesla: Autopilot fuhr zu schnell

Bei dem ersten tödlichen Unfall eines Elektroautos mit Selbstfahrfunktion könnte überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt haben. Das Auto sei vor dem Zusammenstoß mit einem Lastwagen mit 119 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen, hieß es in einem Zwischenbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB. Erlaubt gewesen wären nur 105 km/h.

Die Behörde betonte, dass die Untersuchung des Falls noch nicht abgeschlossen und die Unfallursache noch nicht bestimmt sei. "Alle Aspekte des Unfalls sind weiter Gegenstand der Untersuchung", hieß es in einer Erklärung des NTSB. Zum Zeitpunkt des Unfalls seien Autopilot-Funktionen eingeschaltet gewesen.

Bremsfunktion wurde nicht ausgelöst

Anfang Mai starb der Fahrer eines Tesla Model S, als ein Lastzug im rechten Winkel die Straße kreuzte. Die automatische Bremsfunktion wurde dabei nicht ausgelöst. Der Hersteller vermutet, dass die Systeme des Autopiloten die weiße Seite des kreuzenden Lkw-Anhängers mit dem taghellen Himmel dahinter verwechselten und den Lkw deswegen nicht als Hindernis erkannten.

Tesla hatte die Autopilot-Funktion bereits nach Bekanntwerden des tödlichen Unfalls verteidigt. Es sei der erste Unfall dieser Art nach 200 Millionen gefahrenen Kilometern. Im normalen Straßenverkehr gebe es im US-Durchschnitt alle 150 Millionen Kilometer einen tödlichen Unfall. Der Konzern betont auch stets, dass das System in einer Beta-Version aufgespielt ist. Die Fahrer müssen auch bei Autopilot-Fahrten jederzeit die Hände am Lenkrad halten und die Verantwortung für ihre Fahrten übernehmen.

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