Süddeutsche Zeitung

VW-Abgas-Skandal:Rückruf der ersten VW-Skandal-Diesel soll bald starten

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Der Rückruf beginnt mit Passat und Amarok

Im Abgas-Skandal wird der Rückruf von etwa 2,4 Millionen Dieselautos aus dem VW-Konzern dem Unternehmen zufolge voraussichtlich Ende nächster Woche starten. Das sagte ein Unternehmenssprecher. Die erste Welle beinhalte das Mittelklassemodell Passat sowie den Pick-up Amarok, eine Baureihe der Nutzfahrzeugsparte. Anfangs werden jedoch nicht alle betroffenen Wagen dieser Modellreihen in die Werkstätten geholt. Der Rückruf wird schrittweise durchgeführt und beginnt mit Autos, die mit Zwei-Liter-Motoren ausgerüstet sind.

"Wir liegen genau im Zeitplan", sagte der Sprecher. Wann welches Modell in die Werkstatt muss, hänge an den einzelnen technischen Lösungen für die große Anzahl an Modellvarianten. Der Rückruf verkompliziert sich, weil VW wegen der verschiedenen Motorgrößen, Modellreihen und Getriebeoptionen viele unterschiedliche technische Lösungen entwickeln musste. Daher könne das KBA die Halteradressen auch nur nach und nach zur Verfügung stellen. Welche Autos nach Passat und Amarok zurückgerufen werden und wann Deutschlands meistverkaufter Pkw, der VW Golf, dran ist, konnte der Sprecher noch nicht sagen.

VW hatte bisher die Kalenderwoche vier als Start für die Rückrufe im Abgas-Skandal genannt. Das präzisierte der Sprecher nun weiter: Es deute aktuell alles darauf hin, dass am Donnerstag oder Freitag (28. oder 29. Januar) die ersten Halter der betroffenen Autos die Werkstätten aufsuchen könnten. Sie sollen in den nächsten Tagen Post bekommen. VW rechne mit dem Eingang der Adressen für Ende dieser Woche.

Was beim Rückruf in der Werkstatt gemacht wird

Bei dem Rückruf soll für Motoren mit 1,2 Litern und zwei Litern Hubraum nur eine Software-Änderung nötig sein. Bei 1,6-Liter-Modellen soll zusätzlich ein Bauteil, das den Luftstrom vor dem Luftmassenmesser beruhigen soll, eingesetzt werden. Aus allen Wagen muss außerdem jene Software entfernt werden, die Abgaswerte manipuliert und damit den Skandal ausgelöst hat.

Das genaue Prozedere für den Ablauf des gesamten Rückrufs muss das KBA allerdings noch freigeben. Das teilte zuvor ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mit.

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