Süddeutsche Zeitung

Diese Woche:Stecker statt Augen

Wer alle zwei Jahre zum TÜV fährt, wird bei der Hauptuntersuchung jetzt genauer unter die Lupe genommen. Die Sachverständigen docken mit Hilfe eines speziellen HU-Adapters an die Onboard-Diagnose-Schnittstelle an.

Von Joachim Becker

Der Augenschein reicht nicht mehr aus: Wer alle zwei Jahre zum TÜV fährt, wird in der Hauptuntersuchung jetzt genauer unter die Lupe genommen. Die Sachverständigen docken mithilfe eines speziellen HU-Adapters an die Onboard-Diagnose-Schnittstelle an. Das erweiterte Prüfprogramm erkennt automatisch, ob elektronische Sicherheitsassistenten wie Airbag, ABS, und ESP auch tatsächlich verbaut und funktionsbereit sind. Das ist allerdings nur die erste Ausbaustufe. Sukzessive werden der HU-Adapter und die Prüfsoftware weiterentwickelt, um auch Abstandsregler, adaptive Lichtsysteme oder Spurhaltewarner in allen Modellen auf Fehler untersuchen zu können. Selbst das automatische Notrufsystem eCall wird Bestandteil der Hauptuntersuchung sein. Allerdings muss der TÜV den digitalen Selbstzeugnissen der jeweiligen Steuergeräte im Auto glauben. Wirklich prüfbar sind die zahllosen Funktionen neuer Fahrassistenzsysteme nicht mehr. Deshalb müssen sich die elektronischen Helferlein ständig selbst überprüfen.

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Quelle:
SZ vom 01.08.2015
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