Ukraine

Wo die Front verläuft – Tag 814

Der russische Vormarsch im Nordosten kommt weitgehend zum Stillstand, die Ukraine benötigt dort dringend mehr Luftabwehrsysteme. Wie hat sich die Lage entwickelt? Der Überblick in Karten.

Von SZ-Autorinnen und -Autoren
17. Mai 2024

17. Mai

Aktuelle Lage am Tag 814

Ukrainischen Quellen zufolge ist es den eigenen Streitkräften gelungen, den Vormarsch der russischen Soldaten an der Grenze bei Charkiw zu bremsen, teils sogar zu stoppen. Zudem sollen die Angreifer sehr hohe Verluste erlitten haben. Der Präsident der Ukraine, Wolodimir Selenskij, sagte in einem Interview mit dem Sender ABC allerdings, die Lage sei ernst. Angesichts der zunehmenden russischen Luftangriffe auf die Stadt Charkiw und die Umgebung benötige sein Land zwei Patriot-Luftverteidigungssysteme in der Region. Allerdings müssten die russischen Flugzeuge und Raketen bereits in russischem Luftraum abgefangen werden. Für Angriffe auf Ziele innerhalb Russlands stellen die westlichen Verbündeten der Ukraine jedoch keine Waffen zur Verfügung. Zudem mangelt es der Ukraine bereits jetzt an Abfangjägern und Raketen, um russische Kampfflugzeuge und Drohnen auch über ukrainischem Gebiet ausreichend effektiv zu bekämpfen, berichtet das Institute for the Study of War.

Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Truppen in der teils besetzten, aber weiterhin umkämpften Ortschaft Wowtschansk im Nordosten von Charkiw Zivilisten hingerichtet. Bereits in der Vergangenheit verübten russische Soldaten Massaker in Ortschaften, die sie erobert hatten, wie ein Bericht der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr bestätigt hat. Westlich von Wowtschansk stoßen die russischen Soldaten weiter in die Richtung der Dörfer Lypzi und Staryzja vor, die Ortschaft Lukjanzi steht inzwischen offenbar unter ihrer Kontrolle.

Weiter südöstlich rücken die russischen Angreifer bei Berestowe, im Südosten von Kupjansk, etwas vor, hier und bei weiteren Angriffen entlang der Front bis in die Region um Siwersk kommt es nach ukrainischen Quellen ebenfalls zu hohen russischen Verlusten.

Kämpfe bei Tschassiw Jar westlich von Bachmut sowie im Westen von Awdijiwka führen zu keinen bestätigten Veränderungen im Frontverlauf. Bei Marjinka, südwestlich von Donezk, gewinnen die russischen Angreifer offenbar etwas Gelände, für angeblich erfolgreiche Vorstöße Richtung Kostjantyniwka gibt es keine Bestätigung. Im Süden von Welyka Nowosilka, bei Uroschajne, rücken die russischen Truppen etwas vor. Um das Dorf Robotyne wird weiterhin gekämpft, genauso wie um die Ortschaft Krynky am südöstlichen Ufer des Dnjepr östlich von Cherson.

Russische Raketen treffen einige Ziele in der Ukraine, etwa Charkiw und die Ortschaften Stara Vodolaha und Mykolajiw. Die ukrainische Luftabwehr zerstört eigenen Angaben zufolge 20 russische Drohnen. Russland meldet ebenfalls den erfolgreichen Abschuss etlicher Drohnen über den Bezirken Belgorod und Kursk sowie über der Krim. Im Süden von Krasnodar, bei Tuapse, trifft eine Drohne offenbar eine Raffinerie, aus der Stadt Noworossijsk im Westen von Krasnodar werden eine Reihe von Explosionen gemeldet. Text: Markus C. Schulte von Drach; Karte: Michael Mainka

17. Mai

Aktuelle Lage am Tag 814

Ukrainischen Quellen zufolge ist es den eigenen Streitkräften gelungen, den Vormarsch der russischen Soldaten an der Grenze bei Charkiw zu bremsen, teils sogar zu stoppen. Zudem sollen die Angreifer sehr hohe Verluste erlitten haben. Der Präsident der Ukraine, Wolodimir Selenskij, sagte in einem Interview mit dem Sender ABC allerdings, die Lage sei ernst. Angesichts der zunehmenden russischen Luftangriffe auf die Stadt Charkiw und die Umgebung benötige sein Land zwei Patriot-Luftverteidigungssysteme in der Region. Allerdings müssten die russischen Flugzeuge und Raketen bereits in russischem Luftraum abgefangen werden. Für Angriffe auf Ziele innerhalb Russlands stellen die westlichen Verbündeten der Ukraine jedoch keine Waffen zur Verfügung. Zudem mangelt es der Ukraine bereits jetzt an Abfangjägern und Raketen, um russische Kampfflugzeuge und Drohnen auch über ukrainischem Gebiet ausreichend effektiv zu bekämpfen, berichtet das Institute for the Study of War.

Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Truppen in der teils besetzten, aber weiterhin umkämpften Ortschaft Wowtschansk im Nordosten von Charkiw Zivilisten hingerichtet. Bereits in der Vergangenheit verübten russische Soldaten Massaker in Ortschaften, die sie erobert hatten, wie ein Bericht der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr bestätigt hat. Westlich von Wowtschansk stoßen die russischen Soldaten weiter in die Richtung der Dörfer Lypzi und Staryzja vor, die Ortschaft Lukjanzi steht inzwischen offenbar unter ihrer Kontrolle.

Weiter südöstlich rücken die russischen Angreifer bei Berestowe, im Südosten von Kupjansk, etwas vor, hier und bei weiteren Angriffen entlang der Front bis in die Region um Siwersk kommt es nach ukrainischen Quellen ebenfalls zu hohen russischen Verlusten.

Kämpfe bei Tschassiw Jar westlich von Bachmut sowie im Westen von Awdijiwka führen zu keinen bestätigten Veränderungen im Frontverlauf. Bei Marjinka, südwestlich von Donezk, gewinnen die russischen Angreifer offenbar etwas Gelände, für angeblich erfolgreiche Vorstöße Richtung Kostjantyniwka gibt es keine Bestätigung. Im Süden von Welyka Nowosilka, bei Uroschajne, rücken die russischen Truppen etwas vor. Um das Dorf Robotyne wird weiterhin gekämpft, genauso wie um die Ortschaft Krynky am südöstlichen Ufer des Dnjepr östlich von Cherson.

Russische Raketen treffen einige Ziele in der Ukraine, etwa Charkiw und die Ortschaften Stara Vodolaha und Mykolajiw. Die ukrainische Luftabwehr zerstört eigenen Angaben zufolge 20 russische Drohnen. Russland meldet ebenfalls den erfolgreichen Abschuss etlicher Drohnen über den Bezirken Belgorod und Kursk sowie über der Krim. Im Süden von Krasnodar, bei Tuapse, trifft eine Drohne offenbar eine Raffinerie, aus der Stadt Noworossijsk im Westen von Krasnodar werden eine Reihe von Explosionen gemeldet. Text: Markus C. Schulte von Drach; Karte: Michael Mainka

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