Zwei Millionen Jahre alter Fund:Panda-Vorfahre war ein Zwerg

In China haben Anthropologen die Überreste eines Panda-Ahnen entdeckt. Das zwei Millionen Jahre alte Skelett zeigt: Der Ur-Panda war klein, aber seinen Nachkommen schon sehr ähnlich.

Die Knochen des Ur-Panda Ailuropoda microta wurden vor einigen Monaten in einer Höhle in der chinesischen Provinz Guangxi entdeckt.

Zwei Millionen Jahre alter Fund: Panda mit Nachwuchs: Zwei Millionen Jahre Bambuskauer

Panda mit Nachwuchs: Zwei Millionen Jahre Bambuskauer

(Foto: Foto: Reuters)

Anthropologen aus China und den USA haben den zwei Millionen Jahre alten Fund untersucht und ihre Erkenntnisse nun in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Demnach war der Ur-Panda nur etwa einen Meter groß, sein Nachfahre erreicht dagegen eine Länge von bis zu anderthalb Meter. Doch sonst sind sich die Tiere trotz der zwei Millionen Jahre Evolution, die zwischen ihnen liegen, überraschend ähnlich:

Bereits der Ur-Panda ernährte sich vorwiegend von Bambus und verzichtete damit als einziger Bär komplett auf Fleisch. Das starke Gebiss, das dafür nötig ist, war bereits bei den Mini-Pandas vorhanden.

Demnach hatte sich die Panda-Linie bereits sehr früh in einer Bambus-Nahrungsnische eingerichtet.

Bambuswälder waren zur Zeit des Ur-Pandas in den damaligen tropischen Tiefländern des heutigen Chinas reichlich vorhanden. Zu den anderen Bewohnern dieser Gegenden zu dieser Zeit gehörten der drei Meter große Menschenaffe Gigantopithecus und das elefantenähnliche Rüsseltier Stegodon.

Als der Bambus im Tiefland abnahm, zogen sich die Pandas in die verbleibenden Wälder der Hochebenen zurück. Heute leben die Bären die meiste Zeit in einer Höhe zwischen 2700 und 4000 Metern. Im Winter wandern sie auf etwa 800 Meter ab.

Unklar ist, ob der Panda-Vorfahre vor zwei Millionen Jahren bereits das charakteristische schwarz-weiße Fell besaß.

Wissenschaftler streiten inzwischen, wie bedroht der Bär wirklich ist. Zwar sind Lebensraum und Population bis in die neunziger Jahre hinein kontinuierlich geschrumpft; gleichzeitig vermeldeten jüngst chinesische Forscher, dass es statt 1000 über 3000 Pandas sein könnten, die den chinesischen Regenwald bevölkern.

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