Süddeutsche Zeitung

Zukunftsvision im Jahr 1900:Mit der Schiffseisenbahn zum Nordpol

Eine Schönwettermaschine sorgt in überdachten Städten für Sonnenschein, Menschen reisen per Lufttaxi: In einer Postkartenserie aus dem Jahr 1900 stellte sich ein Schokoladenhersteller das wundersame Jahr 2000 vor. Manches davon wurde wahr.

Für die Schokoladenfirma Hildebrand entwarf ein Postkartenzeichner um das Jahr 1900 eine Vision der technischen Entwicklung 100 Jahre später. Die Frakturschrift und die Mode der Jahrhundertwende sind erhalten geblieben, doch die Fortbewegungsmittel haben sich radikal gewandelt. Kleine Luftschiffe, so träumte der Zeichner, würden die Menschen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert befördern.

Keine Chance für Einbrecher dank "verbesserter Röntgenstrahlen".

Zukunftsvision im Jahr 1900

Hildebrand Schokolade

Eine Schiffseisenbahn durchkreuzt die Meere...

...und die Schönwettermaschine vertreibt Wolken über der Stadt.

Tourismus im Jahr 2000: Aus diesem "unterseeischen Schiff" heraus betrachten Passagiere Attraktionen am Meeresboden. U-Boote galten zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts tatsächlich noch eher als Spielzeuge, erst während des Ersten Weltkriegs erkannten Militärs ihre Tauglichkeit als Waffen. Die Tourismusbranche hat sie jedoch nie für sich entdeckt.

Die Flugmaschinen, die sich der Zeichner für das Jahr 2000 vorstellte, erinnern etwas an Leonardo da Vincis Entwürfe.

Bewegliche Häuser? Kein Problem in der Stadt der Zukunft. So manches Platzproblem in der Großstadt wäre mit dieser Erfindung gelöst.

Auch die Bürgersteige sind in der Vorstellung des Künstlers beweglich.

Keine schlechte Idee: Liveübertragung einer Theatervorstellung nach Hause.

Ein Ausflug mit dem Wasserfahrrad.

Da verblasst sogar Stuttgart 21: Nicht nur der Schienenverkehr verläuft unterirdisch; die ganze Stadt ist überdacht.

Ein teilweise eisfreier Nordpol und Massen von Touristen: Zumindest in dieser Hinsicht lag der Künstler in seiner Vorausschau für das Jahr 2000 recht nah an der Wahrheit. Seit 1978 schrumpft die Eisbedeckung in der Arktis nach Zahlen des Alfred-Wegener-Instituts im Durchschnitt um elf Prozent; gleichzeitig zieht es immer mehr Reisende in den hohen Norden, besonders nach Grönland.

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