Süddeutsche Zeitung

Tierschutz und Artenvielfalt:"Zoos passen nicht mehr in unsere Zeit"

Zoos werben damit, dass sie uns Tiere näherbringen und die Artenvielfalt fördern. Zuletzt tötete ein Besucher ein Nilpferd im Frankfurter Zoo mit einem Tennisball, den er ihm aus Jux in den Rachen warf. Für Zookritiker Colin Goldner ist der Fall nur die Spitze des Eisbergs. Er spricht den Tierparks jeglichen Nutzen ab.

Von Markus C. Schulte von Drach

SZ.de: Der Frankfurter Zoo sucht nach dem Besucher, der Flusspferd Maikel einen Tennisball in den Rachen geworfen und ihn dadurch getötet hat. War das ein tragischer Einzelfall?

Colin Goldner: In den Zoos sterben immer wieder Tiere, weil die Besucher ihnen irgendwelches Zeug in die Gehege werfen, halbe Bratwürste, Hamburger, Kaugummis, Zigarettenkippen, Bierdosen. In die Becken von Seelöwen, Seebären oder Krokodilen werfen die Leute immer wieder Geldstücke, weil das angeblich Glück bringt. In den Mägen der Tiere entdecken die Tierärzte nach deren Tod manchmal Hunderte von Münzen. Zootiere sterben außerdem immer wieder, weil die Gehege nicht ausreichend gesichert sind.

Welche Rolle spielt die Architektur?

Von den Besucherwegen aus können Gegenstände auch unbeabsichtigt in die Gehege fallen, die Tiere verschlucken. Schnuller, Brillen, Mützen, Smartphones. Oder, wie im Eisbärengehege in der Stuttgarter Wilhelma Anfang des Jahres, eine Jacke und ein Rucksack. Der Eisbär Anton hat die Sachen gefressen und ist daran gestorben. In Affengehegen haben sich schon Tiere mit Kletterseilen erhängt. Ein besonders eklatantes Beispiel für eine gefährliche Architektur sind die Wassergräben um viele Gehege.

Die sollen Eisenstäbe und Panzerglas ersetzen, damit die Besucher den Eindruck bekommen, sie stünden selbst im natürlichen Lebensraum der Tiere. Wo ist das Problem?

Für Menschenaffen und auch für andere große Tiere sind Wassergräben schon wiederholt zur Todesfalle geworden. Im Münchner Zoo Hellabrun ist vor zwei Jahren eine Schimpansin in den Graben gerutscht und ertrunken. Im Tierpark Hagenbeck in Hamburg ist ein Orang-Utan-Mädchen auf diese Weise gestorben. Der Wassergraben in Hellabrun vor der Außenanlage der Gorillas und Schimpansen wird unter dem neuen Zoodirektor gerade zugeschüttet. Im Magdeburger Zoo dagegen hat das nagelneue Freigehege für die Schimpansen einen Wassergraben bekommen. Weil die Tiere dem Direktor zufolge niemals ins Wasser gehen.

Sie fallen nur versehentlich hinein ...

Tatsächlich haben manche Schimpansen gar keine Scheu vor Wasser. Die Tiere im Safaripark Hodenhagen zum Beispiel spielen direkt am Wassergraben um ihre Insel und sogar darin. Es gibt Schimpansen - allerdings solche, die privat oder im Zirkus gehalten werden -, die können schwimmen. So eindeutig ist die Lage also nicht.

Besteht auch die Gefahr, dass die Tiere so einen Graben überwinden können?

Das ist im Zoo Hannover 2012 passiert. Fünf Schimpansen haben dort einen über den Wassergraben gestürzten Baum zur Flucht genutzt. Bei dem Ausbruch hat einer der Schimpansen ein Kind über den Haufen gerannt und unabsichtlich am Kopf verletzt. Bei einem anderen Vorfall ist ein Schimpanse in Hannover im Innengehege über einen vier Meter breiten Trockengraben mitten in den Besucherbereich gesprungen. Dort ist zwar nichts passiert. Aber wenn Schimpansen sich bedroht fühlen, stellen sie für Menschen eine tödliche Gefahr dar.

Die Risiken werden also unterschätzt?

Oder billigend in Kauf genommen. Und zwar für Tier und Mensch. Es werden ja immer wieder Tierpfleger von Zootieren, vor allem Raubkatzen, angegriffen und sogar getötet. Zuletzt ist das 2013 in Münster und 2012 in Köln passiert. In den Jahren davor wurden mehrfach Pfleger auch durch Elefanten verletzt. Im Safaripark Hodenhagen hat erst kürzlich ein Löwe einen Bus mit Besuchern attackiert und eine Seitenscheibe eingeschlagen. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn er in den Bus gelangt wäre.

Die Zoos bemühen sich doch seit Jahren darum, die Bedingungen für die Tiere zu verbessern.

Tatsächlich wird in vielen Zoos mit großem Aufwand um- und neugebaut. Allerdings geht es dabei weniger um eine Verbesserung der Haltungsbedingungen der Tiere, als darum, das Erscheinungsbild des Zoos zu verbessern. Es sind Ausnahmen, dass Zoos sich wirklich bemühen, wenigstens für einzelne Arten bessere Verhältnisse herzustellen. Ein Beispiel dafür ist der Zoo Leipzig mit seinem Pongoland, das von Max-Planck-Wissenschaftlern mitbetreut wird.

Sonst entstehen aber vielerorts eher künstliche "Erlebniswelten", die sich an den Unterhaltungswünschen der breiten Masse orientieren und eher an Disneyland erinnern als an einen Zoo. Elefanten haben aber wenig davon, wenn sie jetzt in einem künstlichen Maharajapalast herumstehen, ihre Gehegefläche sich aber nicht vergrößert hat.

Außerdem sollen viele Umbaumaßnahmen dem Publikum die Illusion verschaffen, im natürlichen Lebensraum der Tiere unterwegs zu sein.

Wie das?

Einige Zoos versuchen, mit einer mehr oder minder üppigen sogenannten Urwaldbepflanzung der Knastatmosphäre entgegenzuwirken, die sich gerade in den Innengehegen kaum vermeiden lässt. Allerdings werden nicht die Gehege bepflanzt, sondern der Besucherbereich. Die Tiere selbst sitzen auf nacktem Beton, der allenfalls sand- oder erdfarben angestrichen ist, um dem Besucher Naturgelände vorzugaukeln. Dem gleichen Zweck dienen künstliche Felsbrocken, mit denen die Gehege ausgestattet sind. Oft sind auch die Seiten- und Rückwände mit künstlichen Felsen oder mit Holzplanken versehen und manchmal mit Dschungelmotiven bemalt. Die Tiere haben davon gar nichts. Nicht selten gibt es sogar noch die vollverkachelten Betonbunker aus den 60er und 70er Jahren.

Hinzu kommt, dass viele der Tiere, Menschenaffen etwa, die meiste Zeit ihres Lebens in den noch sehr viel beengteren Innengehegen zubringen müssen, weil es ihnen im Freien einfach zu kalt ist. Besucher, die selbst bevorzugt an sonnigen und warmen Tagen in den Zoo kommen, sehen die Tiere nur draußen und bekommen ein völlig falsches Bild.

Ich habe gerade mit meinen Kindern den Tierpark in Berlin-Friedrichsfelde besucht und war überrascht, wie klein die Raubtiergehege sind.

Der Tierpark in Ostberlin ist tatsächlich ein Beispiel für besonders schlimme Haltungsbedingungen. Gerade was die Großkatzen im Alfred-Brehm-Haus angeht. Auch die Elefantenhaltung in Friedrichsfelde ist vorsintflutlich. Die Tiere werden im Innengehege immer noch mit Ketten an den Fußgelenken angebunden.

Untergraben die Zoos mit schlechten Haltungsbedingungen nicht ihre eigenen Ansprüche? Sie wollen doch das Bewusstsein für den Umwelt- und Naturschutz fördern, indem sie den Menschen die Tiere nahe bringen.

Es ist immer wieder zu hören, die in Zoos gefangengehaltenen Tiere dienten als "Botschafter ihrer Art" dazu, die Menschen aufzurütteln und zu einem anderen Umgang mit der Natur anzuregen. Das funktioniert aber erwiesenermaßen nicht. Der Riesenhype um den Eisbären Knut im Berliner Zoo etwa hat allenfalls die Zookasse zum Klingeln gebracht und vielleicht noch die Plüschtierindustrie angekurbelt. Mit Blick auf den Schutz der Arktis und ihrer Bewohner hat er nicht das Geringste bewirkt. Ebensowenig wurde die fortschreitende Vernichtung der afrikanischen oder indonesischen Regenwälder dadurch aufgehalten, dass seit über hundert Jahren Gorillas und Orang Utans in Zoos zu besichtigen sind.

Ein weiterer Anspruch der Zoos ist, dass sie zur Bildung beitragen.

Das tun sie nicht. Studien zeigen, dass die Besucher kaum mehr über Tiere wissen als Menschen, die sich überhaupt nicht für Tiere interessieren und noch nie in einem Zoo waren. Die durchschnittliche Verweildauer der Besucher vor den einzelnen Gehegen liegt, unabhängig von der Art und Anzahl darin gehaltener Tiere, bei unter einer Minute pro Käfig. Sie liegt lediglich während der Fütterungszeiten etwas höher, oder wenn ein Jungtier zu sehen ist. Viele Besucher werfen nur im Vorübergehen einen Blick auf die Tiere; allenfalls bleiben sie kurz stehen, um ein Handyphoto zu machen. Wenn man genau hinschaut, wird also klar: Zoos bringen den Menschen die Tiere nicht näher. Im Gegenteil.

Im Gegenteil? Wieso das?

Zoobesuche mit Kindern sind ja fast ein gesellschaftliches Muss: Sobald der Nachwuchs da ist, wird in den Zoo gegangen, mit den Eltern, den Großeltern, dem Kindergarten, der Schulklasse. Und was lernen die Kinder im Zoo? Dass es okay ist, Tiere einzusperren. Respekt vor Tieren lernen sie nicht.

Entsprechend verhalten sie sich auch. Da wird gegen Scheiben geklopft, gerufen, gepfiffen, in die Hände geklatscht. Nicht selten werden die Tiere mit Kieselsteinen, Ästen oder sonstigen Gegenständen beworfen. In den Affenhäusern sieht man immer wieder Besucher - nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene -, die Grimassen ziehen oder sich mit Huhu-Geschrei unter den Armen kratzen.

Wie wenig es darum geht, Achtung und Respekt vor den Tieren zu erlernen, belegen auch die Speisekarten der Zoorestaurants.

Weil dort auch Fleischgerichte angeboten werden?

Vegetarische oder vegane Alternativen gibt es allenfalls in Form von Beilagen. Vereinzelt stehen sogar exotische Wildtiere auf der Karte, wie man sie im Gehege ums Eck gerade noch besichtigt hat. Springbock, Gnu, Kudu oder Strauß. Im Hoyerswerdaer Zoorestaurant habe ich auf der Speisekarte eine "Massai-Krieger-Platte" gesehen. Mit "gebratenem Fleisch vom Krokodil in grüner Currysoße".

Ich staune über ein eindrucksvolles, faszinierendes Lebewesen - und dann esse ich es auf?

Ja. Auf die Idee, die Zoobesucher dazu anzuregen, einen ganz persönlich erlebbaren Beitrag zu Tier-, Natur- und Umweltschutz zu leisten und wenigstens am Tag des Zoobesuches auf Bratwurst oder Wienerschnitzel zu verzichten, kommt kein einziger der deutschen Zoos.

Viele Zoobesucher spenden doch Geld für die Tiere?

Es gibt da diese Spendentrichter, in denen Kinder gern Münzen rollen lassen. Das sind eher "Spaßgeräte" für den Nachwuchs und die Erwachsenen bekommen ein wenig das Gefühl, etwas für den Zoo - und damit vielleicht auch für den Tier-, Arten- und Naturschutz gespendet zu haben. Viel kommt dabei aber nicht zusammen. Da rollen vor allem Fünf- bis 20-Cent-Münzen.

Etwas anderes sind die symbolischen Patenschaften, die je nach Attraktivität des ausgewählten Tieres unterschiedlich teuer sind. Für einen Schimpansen kann eine Patenschaft schon mal 1000 Euro im Jahr kosten, ein Erdmännchen gibt's schon für 50 Euro. Dafür bekommen die Spender aber auch etwas: Sie werden online gewürdigt und Großspender - etwa örtliche Betriebe - werden auf den Gehegetafeln aufgeführt. Außerdem existieren Fördervereine, in denen häufig Politpromis engagiert sind. Angela Merkel beispielsweise macht sich für den Zoo Stralsund stark. Irgendwas für Tiere zu tun, macht sich immer gut.

Zoos helfen immerhin, Arten zu erhalten, die in freier Wildbahn auszusterben drohen. Sie bieten eine Zeitbrücke, über die die Tiere gerettet werden sollen, um sie in Zukunft auswildern zu können.

Als 1973 das Washingtoner Artenschutzabkommen verabschiedet wurde, kam der für die Zoos unabdingbare Nachschub an Tieren bedrohter Arten zum Erliegen. Hinter dem Abkommen, das auch als Cites bekannt ist, steckte die Erkenntnis, dass eine der Hauptursachen für das Aussterben bestimmter Tierarten der Handel mit wildgefangenen Tieren ebendieser Arten war.

Es sind ja seit Mitte des 19. Jahrhunderts für europäische und amerikanische Zoos Myriaden an Wildtieren der freien Wildbahn entnommen worden. Es wurden zum Beispiel ganze Gorillafamilien ausgelöscht, um ein einziges Jungtier zu fangen. Für jedes Gorillakind, das lebend in einem Zoo ankam, mussten bis zu 20 Gorillas ihr Leben lassen.

Mitte der 80er wurde dann ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm begründet, über das die Zoos ihren Bedarf an Wildtieren jetzt selbst züchten. Bis heute sind allerdings nur etwa 3,5 Prozent der von Cites erfassten Arten Teil dieses Programms. Deutsche Zoos sind mit 63 Arten beteiligt. Eine Auswilderung der nachgezüchteten Tiere dieser Arten ist aber zu größten Teilen weder vorgesehen noch möglich. Die werden ausschließlich für die Zurschaustellung gezüchtet. Die Argumentation der "Zeitbrücke" ist insofern reine Augenwischerei.

Manche Tiere werden doch tatsächlich ausgewildert.

Damit machen die Zoos gern Werbung. Tatsächlich aber gibt es ernstzunehmende Auswilderungsprojekte nur für eine kleine Handvoll der nachgezüchteten Arten. Etwa Mufflon, Alpensteinbock, Wisent, Uhu, Luchs, Weißstorch oder das vielzitierte Przewalski-Pferd. Der Zoo in Dortmund zum Beispiel weist gerne auf sein Auswilderungsprogramm hin. Allerdings hat er seit 1991 genau fünf Bartgeier und drei Schleiereulen zur Auswilderung zur Verfügung gestellt. Acht Vögel in 23 Jahren.

Zoos beteiligen sich häufig an Schutzprojekten in den Ländern, wo die Tiere bedroht sind.

Einige solche Projekte werden von den Zoos tatsächlich mit Geld gefördert. Aber auch das ist vor allem Werbung. Schaut man sich die Jahresberichte der Zoos an - die allerdings kaum noch veröffentlich werden -, sieht man: Die aufgewandten Mittel liegen in aller Regel im Promillebereich der hauseigenen Werbebudgets. Im Jahr 2011 beispielsweise gab es eine auf zwölf Monate ausgelegte Kampagne zur Unterstützung verschiedener Schutzprojekte für Menschenaffen. Das war die breitestangelegte Kampagne, die es aus Zookreisen heraus jemals gab. Der Münchner Tierpark Hellabrunn hat die vergleichsweise lächerliche Summe von exakt 3797 Euro beigesteuert - bei einem Gesamtjahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich.

Manche Zoos nehmen für sich in Anspruch, wissenschaftliche Forschung zu betreiben.

Wenn sie tatsächlich ein wissenschaftliches Forschungsinteresse haben, bezieht sich das in erster Linie auf zoospezifische, teils auch nur auf rein innerbetriebliche Belange. Vielfach forschen sie noch nicht einmal selbst. Es sind vielmehr Studenten, die gelegentlich Daten für ihre Bachelor- oder Masterarbeiten im Zoo sammeln, die diese dann als eigenen wissenschaftlichen Beitrag ausgeben. Der über den Zoo hinausreichende wissenschaftliche Wert der Arbeiten ist denkbar gering.

Können die Zoos nicht umgestaltet werden, damit sie ihren eigenen offiziellen Ansprüchen gerecht werden? Auf eine Weise, dass die Besucher tatsächlich mehr Mitgefühl für die Tiere entwickeln?

Machen wir uns nichts vor: Zoos sind Gefängnisse, in denen die Tiere lebenslang eingesperrt sind. Die Haltung von exotischen Wildtieren sollte auslaufen. Keine Nachzuchten, keine Importe mehr. Solange die gegenwärtig lebenden Tiere noch da sind und nicht ausgewildert werden können, müssen sie so gehalten werden, dass ihre Bedürfnisse und Ansprüche erfüllt sind, und nicht die der Besucher. Wo das nicht geht, müssen eigene Refugien für sie geschaffen werden. Im Übrigen müsste das Steuergeld, das in immer neue Zoogehege hierzulande gesteckt wird, besser in den Ausbau von Schutzzonen in den natürlichen Heimaten der Tiere investiert werden. Zoos passen nicht mehr in die heutige Zeit.

Und was ist mit den Menschen, die sich tatsächlich für die Tiere interessieren?

Jeder Dokumentarfilm, wie es sie heute zu jeder in Zoos gehaltenen Tierart in herausragender Qualität gibt, vermittelt mehr Kenntnis und Wissen und weckt mehr Empathie als ein Zoobesuch dies je vermag. Im Übrigen ist jeder Schmetterling am Wegesrand mehr Natur als alle Zoos der Welt zusammengenommen.

Wie reagieren die Zoos auf Ihre Vorwürfe?

Offenbar versuchen sie, die Kritik, die ich in meinem Buch "Lebenslänglich hinter Gittern" zusammengefasst habe und die öffentliche Debatte, die es entfacht hat, auszusitzen. Bislang jedenfalls hat sich nur der Direktor des Münsteraner Zoos zu Wort gemeldet. Er bezeichnet meine Kritik als "hoffnungslos mit Un- und Halbwahrheiten überfrachtet". Was genau er bemängelt, ist freilich im Dunklen geblieben.

Was soll Ihrer Meinung nach nun aus den Zoos werden?

Die zoologischen Gärten könnten in botanische Gärten umgewandelt werden, oder allenfalls in Wildparks mit einheimischen Tieren, wo sich gestresste Städter weiterhin erholen und entspannen könnten. Zudem könnten die Anlagen genutzt werden, um Tieren in Not zu helfen. Viele exotische Tiere - Kleinsäuger, Vögel, Reptilien, Amphibien oder Spinnen - werden beschlagnahmt oder landen in Tierheimen, weil ihre Besitzer sie nicht mehr halten können.

Colin Goldner hat in den vergangenen drei Jahren die 38 Zoos in Deutschland untersucht, in denen Menschenaffen gehalten werden, sowie einige mehr. Der Psychologe tritt für "Grundrechte für Menschenaffen" ein. Er leitet in Deutschland das "Great Ape Project". Seine Zoo-Studie hat er unter dem Titel "Lebenslänglich hinter Gittern" veröffentlicht (Alibri-Verlag).

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