Zeit:Verlängerung

Das Jahr 2017 startet mit einer Schaltsekunde. Das ist nötig, weil die Atomuhren gleichmäßiger ticken, als sich die Erde dreht. Künftig wird es Schaltsekunden immer häufiger geben müssen - und dafür ist auch der Klimawandel verantwortlich.

2017 wird eine Sekunde länger als das alte Jahr. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig fügt in der ersten Stunde des neuen Jahres eine neue Schaltsekunde in ihre Zeitsignale ein. Dies sei nötig, weil die Atomuhren gleichmäßiger tickten, als sich die Erde drehe, die Uhrzeit aber sehr genau mit der mittleren Sonnenzeit in Übereinstimmung gehalten werden solle. Die Braunschweiger Bundesanstalt verbreitet die gesetzliche Zeit über einen Langwellensender im hessischen Mainflingen, über das öffentliche Telefonnetz und fügt die Schaltsekunde auch in die im Internet verbreitete koordinierte Weltzeit ein.

Aus astronomischen Beobachtungen gehe schon seit Langem hervor, dass die Erde leicht ungleichmäßig rotiere und ganz allmählich langsamer werde, sagte Zeit-Experte Andreas Bauch. Grund dafür sei zum einen die Reibung der Gezeiten, die für ein stetiges Abbremsen der Erde sorge. Außerdem könnten Erdbeben, das Schmelzen der Gletscher und die Massenverteilung in der Atmosphäre im Lauf der Jahreszeiten die Drehgeschwindigkeit des Planeten verändern.

Zuletzt wurde eine Schaltsekunde weltweit vor anderthalb Jahren eingefügt. Wie unregelmäßig schnell die Erde sich drehe, sehe man daran, dass zwischen 1999 und 2006 noch sieben Jahre vergingen, bevor eine Schaltsekunde eingefügt wurde, sagte Bauch.

© SZ vom 30.12.2016 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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