Süddeutsche Zeitung

Zehn Dinge über ...:Pferde

Warum Reiterhöfe gefährlich sind und was mit Gäulen passiert, die viel Süßes essen. Zehn Fakten über die Reittiere.

Sebastian Herrmann

Im Februar 1601 erklomm das einzige Mal ein Pferd die mehr als 1000 Stufen auf den Turm der Old St. Paul's Cathedral in London. Der dressierte Gaul hörte auf den Namen Marocco und war bereits in den Jahren zuvor durch allerlei andere Tricks in der englischen Hauptstadt berühmt geworden.

Die Haflinger-Stute Prometa wurde am 28. Mai 2003 geboren. Sie war das erste geklonte Pferd der Welt. Die italienischen Klon-Forscher erzeugten 841 Embryonen, bis eines überlebte und Prometa schließlich auf die Welt kam.

Die pakistanische Stadt Jhelam in der Provinz Punjab wurde angeblich im Jahr 326 vor Christus von Alexander dem Großen gegründet - zu Ehren seines Pferdes Bukephalos, das an diesem Ort während einer Schlacht ertrunken war.

Menschen, die auf Reiterhöfen arbeiten, haben ein besonders hohes Risiko, an Atemwegsleiden zu erkranken. Laut einer Studie von Wissenschaftlern der Tufts University liegt das an der schlechten Luftqualität in vielen Pferdeställen.

Französische Wissenschaftler zeigten bei Przewalski-Wildpferden, was Eltern aus Kinderzimmern und von Spielplätzen auch bekannt ist: Wenn der junge Nachwuchs in einer Herde weitgehend unter sich ist, steigt die Zahl der aggressiv ausgetragenen Konflikte. Sind ausreichend viele ältere Tiere in der Gruppe, verträgt sich auch der Przewalski-Nachwuchs besser.

Laut historischen Berichten führte jeder Krieger des Mongolen-Fürsten Dschingis Khan 18 Pferde mit sich. Während der langen Märsche öffnete der Reiter bei jeweils einem Tier eine Ader und ernährte sich vom Blut des Tieres.

Der Hengst Highland Dale, der 1946 die tierische Hauptrolle in der Verfilmung des gleichnamigen Buches "Black Beauty" spielte, hatte später mehrere Gastauftritte in der Fernsehserie "Bonanza".

Laut Forschern der Montana State University versauen Süßigkeiten die Manieren junger Pferde: Tiere, die nur Heu bekamen, ließen sich leichter dressieren, waren folgsamer und weniger ängstlich.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg führte die erfolgreiche Kampagne organisierter Pferdefreunde gegen den Verzehr von Pferdefleisch in den USA dazu, dass dessen Preis dramatisch verfiel. Pferdefleisch wurde so billig, dass es jahrelang als Hauptbestandteil von Hundefutter diente.

Das Erbgut des Pferdes besteht aus etwa 2,7 Milliarden Nukleotiden. Das Genom ist damit etwas größer als das des Hundes und etwas kleiner als das von Mensch oder Kuh.

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