WWF-Bericht:Mensch halbiert die Zahl der Wirbeltiere binnen 40 Jahren

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Die Zahl der ausgestorbenen Tiere ist sehr viel höher als bislang angenommen - das zeigt die Umweltorganisation WWF in einem aktuellen Bericht auf. Die Tiere werden gejagt, verdrängt oder sterben an den Folgen von Umweltverschmutzung.

  • Laut einem Bericht der Umweltorganisation WWF hat der Mensch durch Fischen, Jagen und die Lebensraum-Verdrängung die Zahl der Wirbeltiere binnen 40 Jahren nahezu halbiert.
  • Verantwortlich dafür sind Umweltverschmutzung, die Bevölkerungsexplosion und der rücksichtslose Raubbau an der Natur.

40 Prozent der Wirbeltiere in 40 Jahren ausgerottet

Der Mensch hat in nur vier Jahrzehnten die Zahl der Wirbeltiere um fast die Hälfte reduziert: Durch Jagen, Fischen oder einfach den Verlust von Lebensraum sei die Zahl von Land- und Meerestieren in 40 Jahren um 39 Prozent zurückgegangen, heißt es in einem aktuellen Bericht der Umweltgruppe WWF. Die Zahl der Süßwasser-Tiere ging sogar um 76 Prozent zurück. Die Zählung umfasst die Populationen von 3200 repräsentativen Wirbeltierarten zwischen 1970 und 2010.

Der WWF beklagt in dem Bericht, dass "die Zahl der Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische weltweit im Durchschnitt rund halb so groß ist wie vor 40 Jahren". Dies sei ein "viel größerer Rückgang" als bisher gedacht. Der Klimawandel werde den Druck auf die Tierarten noch verstärken.

Ein großes Problem: die Bevölkerungsexplosion

"Wir gebrauchen die Geschenke der Natur, als ob wir mehr als nur eine Erde zu unserer Verfügung hätten", kritisiert WWF-Generaldirektor Marco Lambertini im Vorwort zu dem Bericht "Living Planet Report 2014". So holze der Mensch Bäume schneller ab, als sie wieder nachwachsen, und überfische die Ozeane. Der Mensch gefährde seine eigene Zukunft. Der WWF verweist dabei insbesondere auf das Problem der menschlichen Bevölkerungsexplosion - die Bevölkerung wuchs weltweit von 3,7 Milliarden im Jahr 1970 auf fast sieben Milliarden im Jahr 2010.

In Lateinamerika ist die Zahl der Tiere um 83 Prozent zurückgegangen

Der Bericht stützt sich auf Daten von 1562 Landtieren, 757 Süßwasser-Arten und 910 Meerestieren - von Elefanten über Haie und Schildkröten bis hin zu Albatrossen. Den drastischsten Rückgang vermeldet der WWF mit 83 Prozent aus Lateinamerika.

Reiche Länder schaden durch Emissionen, ärmere durch Landnutzung

Die Auswirkungen durch Bewohner reicher Länder wie Kuwait, Katar, Dänemark, Belgien, die USA oder Singapur waren unter anderem wegen der Kohlendioxid-Emissionen besonders stark, während Menschen in ärmerern Ländern vor allem durch Land- und Waldnutzung zum Rückgang der Wirbeltiere beitrugen.

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