Zoologie:Warum Wombats Würfel koten

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Jeden Tag lassen Wombats 80 bis 100 kleine Klötzchen fallen. (Foto: Sean Scott/dpa)

Forscher haben untersucht, wie Wombats ihre Exkremente im Darm zu Quadern formen. Wollte man das so genau wissen?

Von Tina Baier

Zugegeben: Wombats sind interessante Wesen unter den australischen Beuteltieren. Sie können über einen Meter lang und bis zu 35 Kilogramm schwer werden. Den Tag verbringen sie in ihren riesigen unterirdischen Tunnelsystemen, abends kommen sie hervor, um zu grasen. Sie sind strenge Vegetarier und relativ wählerisch bei der Auswahl ihres Futters.

Doch was ein Team um Patricia Yang vom Georgia Institute of Technology offenbar wirklich fasziniert hat, ist die Tatsache, dass der Kot der Tiere würfelförmig ist. Jeden Tag lassen Wombats 80 bis 100 kleine Klötzchen fallen - wahrscheinlich, um damit ihr Revier abzustecken und miteinander über den Geruch zu kommunizieren.

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Seit 1970 ist der Bestand an Haien und Rochen um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, warnen Forscher. Viele Arten stünden vor dem Aussterben.

Das alles ist längst bekannt, aber die Forscher wollten es ganz genau wissen. In einer Fachzeitschrift mit dem passenden Namen Soft matter (Weiche Materie), beschreiben sie, wie genau im Darm der Tiere der eckige Kot zustande kommt. Ihren Ergebnissen zufolge werden die Würfel in den letzten 17 Prozent des Wombat-Darms gebildet. Dort befänden sich Bereiche "mit zweifacher Dicke und vierfacher Steife", schreiben die Forscher.

Vor 40 000 Jahren lebte eine Art Riesenwombat auf der Erde

Sie entwickelten sogar ein mathematisches Modell und simulierten damit, wie sich diese Regionen ausweiten und zusammenziehen. Damit am Ende aus dem runden Hinterteil der Tiere der eckige Kot herauskommt, kontraktieren die steifen Bereiche des Darms schneller als die weicheren, schreiben die Forscher. Die weicheren modellierten dann am Ende die Ecken. Das ganze dauere mehrere Tage, und spätestens an diesem Punkt beginnt man sich zu fragen, ob man das alles eigentlich so genau wissen wollte.

Ist es nicht viel interessanter, dass bis vor 40 000 Jahren eine Art Riesenwombat auf der Erde lebte, das Diprotodon, ein Beuteltier, so groß wie ein Nashorn? Oder dass heute lebende Wombats ihr Hinterteil nutzen, um bei Gefahr den Eingang zu ihrer Höhle zu blockieren? Es ist mit dicker Haut, Knorpeln und Knochen verstärkt, sodass beispielsweise Dingos wenig Chancen haben, daran vorbeizukommen.

Zugegeben, Wombats sind faszinierendes Tiere. Aber Menschen sind auch merkwürdige Wesen, die sich mit den seltsamsten Dingen beschäftigen.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass Beuteltiere ausschließlich in Australien vorkommen. Das ist nicht korrekt: Beutelsäuger kommen nicht nur auf dem Kontinent Australien, sondern auch in Teilen Südostasiens und in Amerika vor.

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