Wissenschaft:RKI empfiehlt „maximale Kontaktbeschränkungen“ ab sofort

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Passanten laufen über den fast leeren Marienplatz vor dem Rathaus in der Innenstadt von München. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt wegen einer beginnenden Welle der Omikron-Variante des Coronavirus die sofortige Umsetzung eines umfassenden...

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Berlin (dpa) - Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt wegen einer beginnenden Welle der Omikron-Variante des Coronavirus die sofortige Umsetzung eines umfassenden Maßnahmen-Bündels.

Zunächst bis Mitte Januar sollten laut einem RKI-Tweet vom Dienstag gelten: „maximale Kontaktbeschränkungen“, maximale Maßnahmen zum Infektionsschutz, maximale Geschwindigkeit beim Impfen und das Verringern von Reisen auf „das unbedingt Notwendige“. Zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation.

In einem zugehörigen Strategiepapier empfiehlt das Institut unter anderem, folgende Schritte sofort umzusetzen: Verbot von Großveranstaltungen, Schließung von Bars, Clubs, Diskotheken, von Sportstätten im Innenbereich und von Restaurants (Außer-Haus-Verkauf möglich). Weiter hieß es, dass die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen verlängert werden sollten. Danach sei zu prüfen, ob im Anschluss Präsenzunterricht oder Distanz-, Hybrid-, oder Wechselunterricht stattfinden kann.

„Die Konzepte 2G/3G sollten unter Berücksichtigung der Omikron-Variante geschärft werden“, schrieb das RKI weiter. Unter anderem heißt es: „Zugang zu Geschäften des täglichen Bedarfs und öffentlichem Personenverkehr mit 3G“.

Omikron äußerst ansteckend

Man müsse von einer „erheblichen“ Übertragung auch durch Genesene und zweifach Geimpfte ausgehen. Anzustreben sei eine „Impfquote so hoch wie möglich“, schreibt das RKI. Auch über Weihnachten und Silvester/Neujahr müssten Impfangebote aufrechterhalten werden. „Die Option für eine weitere Reduktion von Kontakten, z. B. durch Einschränkung von Mobilität, in Regionen mit besonders hoher Virusaktivität sollte geschaffen werden“

Die Omikron-Welle stehe hierzulande zwar noch am Anfang, schreibt das RKI. Der Blick ins Ausland zeige jedoch, „dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss“. Erste Analysen deuteten trotz noch vorhandener Unsicherheiten darauf hin, dass Omikron Anfang Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne - es könnten mehrere Zehntausend täglich sein. Unter den derzeitigen Bedingungen liege die Verdopplungszeit hierzulande bei etwa drei Tagen.

Überlastung befürchtet

Die Neuerkrankungszahlen der vierten Welle durch die Delta-Variante seien zwar rückläufig, hält das RKI fest. Dennoch lägen die Krankenhausaufnahmen und die Auslastung der Intensivstationen noch auf sehr hohem Niveau. „Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, ist aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen.“ Auch mit einer darüber hinausgehenden Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsstrukturen müsse gerechnet werden, zum Beispiel bei Transport- und Produktionsketten, Energie, Polizei und Feuerwehr.

Der weitere Verlauf hängt aus Sicht des RKI vom Verhalten der Bevölkerung an den Festtagen und der nicht vorhersehbaren Stärke der Grippe-Zirkulation als weiterem Erreger mit epidemischem Potenzial ab. „Die größten Effekte auf die Dynamik der Omikron-Welle sind von konsequenten und flächendeckenden Kontaktbeschränkungen und dem Einsatz von infektionspräventiven Maßnahmen zu erwarten.“ Maximal beschleunigtes Impfen wirke hierzu mit ein bis zwei Wochen Verzögerung verstärkend.

© dpa-infocom, dpa:211221-99-464526/5

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