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Wissenschaft - Bremen:Startschuss für maritimes Erprobungsfeld vor Helgoland

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Helgoland/Bremen (dpa) - Startschuss für ein großes maritimes Erprobungsfeld vor Helgoland: Wissenschaftler des Testzentrums für maritime Technologien haben ein drei Millionen Quadratmeter großes Areal unweit der Nordseeinsel mit Tonnen abgesteckt. Es soll künftig Erprobungsmöglichkeiten für maritime Robotik bieten. Hersteller und Wissenschaftler können dort sehr unterschiedliche Szenarien testen. Das Schiff der Wissenschaftler kehrte am späten Donnerstagabend zurück nach Bremerhaven.

"So ein Forschungsareal unter diesen schwierigen Umweltbedingungen auf hoher See wird europaweit einzigartig sein, die ersten Versuche werden Anfang Juni beginnen", sagte Hanno Schnars vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM der Deutschen Presse-Agentur.

Das Testzentrum für maritime Technologien im Südhafen von Helgoland war im Sommer 2019 gegründet worden. Das Testfeld wenige Seemeilen vor der Insel soll das "Herzstück" werden - für kurze Prüfszenarien oder Langzeitversuche. Dort können beispielsweise autonome Unterwasserfahrzeuge für Offshore-Windkraftanlagen unter realen Bedingungen im Meer oder über das Wasser fliegende Drohnen für Inspektionsarbeiten erprobt werden.

Das Testzentrum erweitere die exzellente Forschungslandschaft auf Helgoland, sagte der Bürgermeister der Hochseeinsel, Jörg Singer, am Freitag. "Zukunftstechnologien und künstliche Intelligenz werden vor Helgoland für den globalen Einsatz und für eine nachhaltige Nutzung der Meere getestet."

Zu dem interdisziplinären Forschungskonsortium gehören neben dem Fraunhofer IFAM das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aus Bremen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), die Universität Oldenburg und die Jacobs University Bremen.

Wissenschaftliche Unterstützung kommt zudem vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven, das Anfang Juni der erste Nutzer des Testfelds sein wird. "Das AWI wird Verankerungen testen, die später auch in der Arktis eingesetzt werden sollen, um Messdaten-Erfassungsgeräte unter der Meeresoberfläche zu verankern", erklärte Schnars. Im Spätsommer solle dann ein Projekt des ersten Industriekunden starten.

Durch das mit gelben Tonnen abgesteckte Areal darf laut Schnars nun niemand mehr durchfahren. Die Kosten für den Aufbau des Testfeldes würden über Projektgelder stufenweise finanziert.

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