Wissenschaft - Braunschweig:Helmholtz-Forscher: Von mehreren Impfstoffen profitieren

Braunschweig
Ein Schild steht am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung HZI. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Braunschweig (dpa/lni) - Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) rechnet schon bald mit mehreren Impfstoffen gegen das Coronavirus. "Wir werden in Kürze über eine Palette verschiedener Vakzine verfügen, was von großem Nutzen ist, um eine Herdenimmunität zu erreichen", sagte der Wissenschaftliche Geschäftsführer Dirk Heinz im Interview der "Braunschweiger Zeitung". Verschiedene Impfstoffe, seien auch nötig, weil die Wirksamkeit je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich ausfalle.

Der Leiter der Braunschweiger Forschungseinrichtung geht davon aus, dass zu den RNA-Impfstoffen noch die klassischen, vektorbasierten Impfstoffe, wie sie die Russen, die Chinesen und mehrere Unternehmen entwickelt haben, kommen. Das Mittel von Biontech und Pfizer, für das es etwa in Großbritannien schon eine Notfallzulassung gibt, ist ein RNA-Impfstoff. Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema will schon bald über eine Zulassungsempfehlung für das Präparat entscheiden.

Allerdings gibt Heinz zu bedenken, dass es ein neuartiger Impfstoff sei, mit dem es noch wenig Erfahrung gebe. "Wir wissen etwa nicht, wie lange die dadurch erworbene Immunität anhält", sagte er. Gleiches gilt für Heinz bei der Frage, ob jemand, der geimpft ist, das Virus trotzdem noch übertragen kann. "So lange wir dies nicht wissen und andere Teile der Bevölkerung noch gefährdet sind, sollten Geimpfte weiterhin Vorsicht walten lassen und sich an die Hygieneregeln halten", forderte er.

Mit Blick auf den aktuellen Lockdown sagte Heinz: "Die jetzigen Maßnahmen hätte man früher, schneller und vielleicht auch energischer ergreifen können". Ein Soft-Lockdown beeindrucke das Virus nicht wirklich. Umso wichtiger sei es, die Gelegenheit jetzt zu nutzen. "Natürlich ist es traurig, ausgerechnet zu Weihnachten und Neujahr derart eingeschränkt zu sein. Aber dafür spricht, dass das Arbeitsleben in dieser Zeit ohnehin heruntergefahren ist, sagte Heinz im Interview.

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