Süddeutsche Zeitung

Wie Mücken den Regen überstehen:Zähe Biester

Es ist schwer, Bewunderung für Mücken aufzubringen. Doch die Insekten sind erstaunliche Überlebenskünstler. Wassertropfen, die mehr als 50-mal so schwer sind wie sie selbst, lassen sie einfach an sich abperlen.

Stechmücken der Gattung Anopheles sind im Regen wahre Überlebenskünstler. Sie überstehen sogar eine Kollision mit Wassertropfen, die mehr als 50-mal so schwer sind wie sie selbst. Die Insekten werden zwar kurz nach unten gedrückt, lassen dann aber das Wasser abperlen.

Dabei halten die Mücken kurzfristig eine Beschleunigung von bis zu 300 g aus, also dem 300-fachen der Erdbeschleunigung. Bei einem Menschen hingegen kann bereits eine Beschleunigung von 14 g zum Tod führen.

Von Regentropfen getroffene Insekten zeigen damit wohl die höchste Widerstandskraft gegen Beschleunigung im Tierreich, schreiben Forscher um Andrew Dickerson vom Georgia Institute of Technology in Atlanta ( PNAS, online).

Zu verdanken haben die Stechmücken diese Widerstandsfähigkeit ihrem Exoskelett, das eine stabile äußere Hülle bildet, und ihrem geringen Gewicht von zwei Milligramm. Dadurch werden sie von einem Regentropfen, der sie direkt trifft, mitgerissen, ohne dass Flugbahn und Geschwindigkeit des Tropfens sich sehr verändern. Sie können sich jedoch schnell vom Tropfen befreien und wieder ihre ursprüngliche Flughaltung einnehmen.

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Quelle:
SZ vom 06.06.2012
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