Wetterleuchten:Polarlichter über Deutschland zu sehen

In der Nacht auf Mittwoch waren vereinzelt Polarlichter ungewöhnlich weit südlich zu sehen. Selbst in Bayern war das Phänomen schwach sichtbar.

In der Nacht vom 3. auf den 4. November traten in einigen Teilen der Nordhalbkugel Polarlichter auf. Eine recht starke geomagnetische Aktivität der Sonne sorgte dafür, dass die Nordlichter selbst in Teilen Deutschlands zu sehen waren.

Dass die Lichter derart weit südlich zu sehen sind, ist selten. Polarlichter entstehen in Abhängigkeit von der Sonnenaktivität: Die Sonne ist mit elektrisch geladenen Teilchen umgeben, die in Bewegung sind und das Magnetfeld des Sterns verändern. Die Teilchen werden auch in Richtung Erde geschleudert. Wenn sie auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in der Erdatmosphäre treffen, entstehen in 80 bis 500 Kilometer Höhe über der Erde bizarre Lichteffekte in verschiedenen Farben und Formen. Da das Erdmagnetfeld die Teilchen in Richtung der Pole ablenkt, leuchten sie vor allem in der Nähe des Polarkreises.

Dementsprechend war das Phänomen in Nordeuropa besser zu sehen, zum Beispiel in Estland:

Auf Island überstrahlten die Lichter selbst die Straßenlaternen Reykjaviks:

Am Sonnblickobservatorium in den Hohen Tauern in Österreich gelang einem Fotografen zumindest ein fotografischer Nachweis der Polarlichter:

Das US-amerikanische Space Weather Prediction Center der National Oceanic and Atmospheric Administration sprach während der letzten Tage von einem "starken geomagnetischen Sturm", am 4. November ist er nur noch "mäßig" stark. Zuletzt waren im März Polarlichter über Deutschland zu sehen gewesen.

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes wurde fälschlicherweise eine Aufnahme aus dem bayerischen Gößmannsberg als Polarlicht bezeichnet. Es handelte sich lediglich um eine Haloerscheinung der Sonne. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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