Süddeutsche Zeitung

Weltraumpläne der USA:Ab 2035 zum Mars

Lesezeit: 2 min

US-Präsident Barack Obama bleibt in einem neuen Strategiepapier zu amerikanischen Weltraumprojekten vage. Immerhin: Zwei relativ konkrete Ziele sollen Astronauten in den nächsten Jahrzehnten erreichen.

US-Präsident Barack Obama hat in seiner Erklärung zur National Space Policy angekündigt, die USA wollten ab 2025 bemannte Missionen "über den Mond hinaus" unternehmen, darunter den Besuch eines Asteroiden. Von etwa 2035 an sollten "Menschen in den Mars-Orbit geschickt und sicher zur Erde zurückgeholt werden". Auch die Internationale Raumstation ISS wollen die Amerikaner mit ihren internationalen Partnern bis mindestens 2020 betreiben und sie noch stärker zu wissenschaftlichen, technologischen, kommerziellen, diplomatischen und Bildungszwecken nutzen.

Insbesondere die Zielsetzung der bemannten Missionen dürfte die Reaktion auf Kritik an früheren Erklärungen des Präsidenten sein, in denen er sich eher vage geäußert und das Ende des "Constellation"-Programms der Nasa angekündigt hatte. Im Rahmen dieses von Obamas Vorgänger George W. Bush ins Leben gerufenen Programms hatten die Amerikaner im Jahre 2019 Astronauten zum Mond schicken wollen.

In dem 14-seitigen Strategiepapier Obamas finden sich allerdings keine wirklich konkreten Ankündigungen neuer Projekte. Es gibt vielmehr eine allgemeine Marschroute vor.

Zwar betont Obama in dem Dokument wiederholt, die USA müssten die Führung in der Raumfahrtwissenschaft und -technologie festigen. Deshalb "versuchen wir die aufkeimende kommerzielle Weltraumindustrie anzuspornen, um unsere Möglichkeiten im Weltraum schnell zu vergrößern und zugleich Amerikas Wettbewerbsvorteil in der Weltwirtschaft zu unterstützen".

Die Erdbeobachtung müsste verbessert werden, um neue Einsichten über die Umwelt und den Planeten zu gewinnen, die Erkundung des Weltraums mit bemannten und unbemannten Missionen müsste beschleunigt werden, um die Möglichkeiten der Menschen, dort zu forschen und zu arbeiten, zu verbessern.

Zugleich kündigte der Präsident eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Ländern an: "Wir stehen nicht mehr in Konkurrenz mit einem Gegner und eines unserer Hauptziele ist es, eine friedliche Zusammenarbeit zu fördern", führte Obama in Anspielung auf das Ende des Kalten Krieges aus.

"Wir finden uns in einer Welt wieder, in der die Vorteile des Weltraums sich auf fast alle Aspekte unseres Lebens auswirken. Das Wachsen und die Entwicklung der globalen Wirtschaft hat die Zahl der Nationen und Organisationen, die den Weltraum nutzen, ständig zunehmen lassen. Die [...] Einsatzmöglichkeiten des Weltraums und die wachsende Abhängigkeit der Welt davon bedeutet, dass unverantwortliches Handeln im All schädliche Auswirkungen für uns alle haben würde", warnt der US-Präsident.

So hätte die Nutzung des Weltraums in den vergangenen Jahrzehnten Unmengen von Weltraumschrott im Erdorbit hinterlassen, und die Gefahr von Zusammenstößen mit Raumfahrzeugen oder Satelliten sei entsprechend gewachsen.

Auch aus dem US-Außenministerium verlautete, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren sei ein Eckpfeiler von Obamas neuer Strategie. Im Zuge ihrer Ausarbeitung habe die US-Regierung Verbündete wie Großbritannien, Frankreich und Japan kontaktiert. Auch Russland und China seien auf eine enge Zusammenarbeit angesprochen worden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.967122
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/AFP/mcs
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.