Weltklimakonferenz:Experte: Weg zur „Klimahölle“ nicht unumkehrbar

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UN-Generalsekretär Guterres hält es für möglich, dass sich die Erde in eine „Klimahölle“ verwandelt. Doch nach Ansicht eines Heidelberger Forschers ist die Lage nicht ganz hoffnungslos.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Heidelberg (dpa/lsw) - Die drastische Warnung von UN-Generalsekretär António Guterres vor einer „Klimahölle“ ist aus Sicht eines Experten nicht als Alarmismus abzutun. „Die Formulierung lässt noch eine Umkehr möglich erscheinen und fordert zum Handeln auf“, sagte Philipp Schrögel vom Heidelberger Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien.

Guterres hatte bei der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich gesagt: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle - mit dem Fuß auf dem Gaspedal.“ US-Präsident Joe Biden griff die Formulierung auf und sagte bei der Konferenz: „Wir eilen voran, um unseren Teil dazu beizutragen, die Klimahölle abzuwenden, vor der der UN-Generalsekretär Anfang dieser Woche so leidenschaftlich gewarnt hat.“ Sein Land sei auf gutem Weg, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 50 bis 52 Prozent unter das Niveau von 2005 zu drücken.

Apokalypse-Forscher Schrögel sieht in der Wortwahl auch Chancen für eine Umkehr: „Wir können also immer noch den Fuß vom Gas nehmen, auch wenn einige Gruppen von Panikmache sprechen und dies als Vorwand für Nichtstun nutzen.“

Guterres habe beispielsweise zu einem „Klima-Solidarpakt“ zwischen wohlhabenden Staaten sowie Schwellen- und Entwicklungsländern aufgerufen. Ein Fatalismus nach dem Motto „es ist doch eh alles zu spät“ sehe er nicht als logische Folge der Äußerungen des Generalsekretärs an, sagte der Forscher auf dem Gebiet der Wissenschaftskommunikation.

Die Metapher „Kimahölle“ stehe in der Tradition des vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mitgeprägten Begriffs „Hothouse Earth“ (Treibhaus Erde).

Schrögel kann sich einen Kampf gegen die Erderwärmung ohne Kritik am Kapitalismus mit seinem Glauben an unbegrenztes Wachstum und unerschöpflichen Wohlstand sowie mit dem rücksichtslosen Ausbeuten der natürlichen Ressourcen nicht vorstellen. „Soziale und ökologische Schritte gehören untrennbar zusammen und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Am Heidelberger Institut beschäftigen sich zehn permanente Forscher und ebenso viele Gastwissenschaftler aus aller Welt mit der Apokalypse in Literatur, Astronomie, Geschichte und Film.

© dpa-infocom, dpa:221112-99-488787/3

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