Wasser - Borkum:Wassermuseum im neu sanierten Borkumer Wasserturm öffnet

Wasser - Borkum: Der historische Wasserturm der ostfriesischen Insel Borkum. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild
Der historische Wasserturm der ostfriesischen Insel Borkum. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Borkum (dpa/lni) - Im historischen Wasserturm von Borkum können sich Interessierte künftig über die Trinkwassergewinnung und die Ressource Wasser auf der ostfriesischen Insel informieren. Der Verein Watertoorn Börkum hat in dem 30 Meter hohen Turm nach Jahren der Sanierung sowie in einem neugebauten, angeschlossenen Gebäude ein Wassermuseum eingerichtet. Zu der feierlichen Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, dem Weltwassertag, wurden rund 100 Gäste erwartet. Ab 2007 hatten sich die Vereinsmitglieder für den Erhalt des damals maroden Baudenkmals eingesetzt und seitdem Spenden und Fördermittel über rund drei Millionen Euro eingeworben.

"Es war von Anfang an unser Ziel, in dem Wasserturm ein Wassermuseum einzurichten", sagte der Vereinsvorsitzende Werner Tapper. Auf den sechs Ebenen des Turms von 1900 werden nun in einer Ausstellung Einblicke in die Geschichte des Turms selbst, in den Bädertourismus und in die Trinkwasserversorgung auf der Insel gegeben. "Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins neben der Luft", sagte Tapper. Gerade für die Insel Borkum, ohne Leitung zum Festland, habe das kostbare Nass eine besondere Bedeutung. "Wir wollen Gästen, die auf Borkum Urlaub machen, zeigen, wie das Trinkwasser bei uns gewonnen wird."

Denn obwohl die Insel von salzigem Nordseewasser umgeben ist, macht eine unterirdische Süßwasserlinse Borkum bei der Trinkwasserversorgung unabhängig. Alle sieben Ostfriesischen Inseln verfügen über solche Süßwasserlinsen, die sich stetig aus versickerndem Regenwasser bilden. Die Sandschichten der Dünen, auf die der Regen fällt, filtern das Wasser auf natürliche Weise. Die Süßwasserlinsen schwimmen dann wie ein Fettauge auf dem Salzwasser, das die Inseln umgibt.

Der Wasserturm ist seit 1979 nicht mehr in Betrieb. Das Borkumer Trinkwasser wird heute aus mehr als 40 Brunnen gewonnen, die die Süßwasserlinse anzapfen. Die Stadtwerke und die Stadt Borkum freuen sich über das neue Museum. "Es ist uns ein großes Anliegen für die Bedeutung und Gewinnung des Trinkwassers auf Borkum eine Aufmerksamkeit zu schaffen. Die Eröffnung des Museums ist ein wichtiger Schritt auf dem richtigen Weg", sagte Stadtwerkedirektor Axel Held in einer Mitteilung. Das Borkumer Wasser gehöre zu den saubersten und leckersten Trinkwassern der Welt.

Für Besucher öffnen wird das Wassermuseum ab dem 1. April, wie Vereinsvorsitzender Tapper sagte. Es gebe schon viele Anfragen und teils auch Buchungen von Schulklassen und Jugendherbergen, die die Ausstellung sehen wollen. Der Verein sei überaus glücklich, nun die ersten Gäste zu empfangen, nachdem sich die Sanierung des Turmes und der Bau des Gebäudes, des "Waterhuus", in der Corona-Pandemie und infolge von Lieferschwierigkeiten zuletzt verzögert hatte.

© dpa-infocom, dpa:230322-99-42301/2

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