Washington warnt:90.000 Schweinegrippe-Tote in USA befürchtet

Das US-Gesundheitsministerium rechnet damit, dass sich jeder zweite Amerikaner mit dem Schweinegrippevirus infizieren könnte - und sich die Zahl der Grippeopfer verdoppelt.

Die Schweinegrippe könnte in der kommenden Grippesaison in den USA nach offiziellen Angaben zwischen 30.000 und 90.000 Todesopfer fordern. Das wären etwa doppelt so viele Grippeopfer wie in vergangenen Jahren, sagte ein Beraterausschuss der US-Regierung für Gesundheitsfragen in Washington voraus.

Washington warnt: Wenn die Schweinegrippe in den USA richtig ausbricht, ist mit bis zu 90.000 Toten zu rechnen. Das befürchtet die US-Regierung.

Wenn die Schweinegrippe in den USA richtig ausbricht, ist mit bis zu 90.000 Toten zu rechnen. Das befürchtet die US-Regierung.

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Demnach könnte sich in den kommenden Monaten jeder zweite Amerikaner mit dem H1N1-Virus infizieren. Im schlimmsten bisher vorhersehbaren Fall müssten 1,8 Millionen US-Bürger wegen der Schweinegrippe im Krankenhaus behandelt werden, hieß es.

Die amerikanische Seuchenbehörde CDC in Atlanta nannte die Vorhersage aus Washington "ein plausibles Szenario, auf das wir uns vorbereiten müssen". Dem Bericht zufolge könnte die Infektionswelle schon Mitte Oktober einen Höhepunkt in den USA erreichen.

Washington drängt die Hersteller des ersten Impfstoffes gegen den H1N1-Erreger, das Vakzin schon vor Abschluss der klinischen Tests zur Verfügung zu stellen. Auf Vorschlag des Beraterausschusses sollte der Impfstoff bereits im September ausgegeben werden, etwa einen Monat früher als ursprünglich geplant.

Auch in der EU bereitet man sich auf Massenimpfungen vor. Risikogruppen - also Schwangere, chronisch Kranke und medizinisches Personal - sollen bei der Impfung Vorrang haben. Auf diese Position einigten sich an diesem Dienstag Gesundheitsexperten der 27 EU-Länder.

Die EU-Kommission präzisiert, chronische Gesundheitsprobleme könnten beispielsweise Erkrankungen der Atemwege, Herz-Kreislauf-Störungen sowie angeborene oder erworbene Immunschwäche sein. Zunächst sollten diejenigen chronisch Kranken mit den "ernsthaftesten Symptomen" geimpft werden.

Nach den besonders gefährdeten Risikogruppen sollte die Schutzimpfung dann fortgesetzt werden, bis die jeweiligen "nationalen Ziele" erreicht seien, hieß es weiter. Die Entwicklung einer Strategie gegen das Virus A (H1N1) liege in der Verantwortung jedes einzelnen Mitgliedstaats der Europäischen Union.

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