Vulkane:Wenn es richtig knallt

Krater des Yellowstone-Vulkans hebt sich im Rekordtempo; Yellowstone
(Foto: Henry Holdsworth/dpa)

Bricht ein Supervulkan aus, kann dies das Klima der Welt auf Jahrzehnte hinaus aus dem Ruder bringen. Forscher sagen nun: Solche Ereignisse treten häufiger ein als bisher gedacht.

Von Christian Weber

Ausbrüche von Supervulkanen finden womöglich häufiger statt als bislang gedacht. Nach einer statistischen Analyse von geologischen Daten der vergangenen 100 000 Jahre schließen Forscher der University of Bristol's School of Earth Sciences and Mathematics, dass sich solche erdgeschichtlichen Großkatastrophen alle 5200 bis 48 000 Jahre ereignen, wobei ein Abstand von 17 000 Jahren am wahrscheinlichsten sei (Earth and Planetary Science Letters). Bislang ging man von einem Zeitraum von 45 000 bis 714 000 Jahren aus. Als Superausbrüche gelten Ereignisse, bei denen ein Vulkan mehr als 100 000 Gigatonnen Material in die Atmosphäre pustet, genug um das Weltklima für Jahrzehnte zu verändern. Meist kommt es zu Abkühlungen. Der Ausbruch des Supervulkans Toba in Indonesien vor 75 000 Jahren hinterließ eine 15 Zentimeter dicke Staubschicht auf dem indischen Subkontinent und führte womöglich fast zum Aussterben der Menschheit. Heute könnte ein Ausbruch des Yellowstone-Hotspots (siehe Foto) schlimme Folgen haben. Der letzte Superausbruch eines Vulkans fand vor 20 000 bis 30 000 Jahren statt. Das müsse jedoch nicht bedeuten, dass die nächste Katastrophe vor der Tür stehe, schreiben die Autoren, dazu sei die statistische Unsicherheit zu groß. Aber die Menschen sollten sich glücklich schätzen, dass sie so lange unbehelligt geblieben sind.

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