Süddeutsche Zeitung

Vulkane:Der Atem der Unterwelt

Die Vulkanologen müssen offenbar umdenken: Die Quelle der Gase, die für die Eruptionen des Stomboli verantwortlich sind, liegt nicht dort, wo man bislang dachte.

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Ständig rumpelt es auf Stromboli. Die drei Hauptschlote des gleichnamigen Vulkans schleudern fast stündlich Lava in die Luft und rülpsen Gase in den Himmel.

Bisher waren Wissenschaftler davon überzeugt, dass der Atem von Stromboli und artverwandter Feuerberge aus oberflächennahen Schichten stammt.

Nun müssen Vulkanologen offenbar umdenken:

Die Gase, die für die vielen plötzlichen Eruptionen des vor Sizilien gelegenen Stromboli verantwortlich sind, steigen aus Tiefen von mehreren Kilometern empor ( Science, Bd. 317, S. 227, 2007).

Das ergab eine Analyse der Gase, die während aktiver und ruhiger Perioden aus der Insel quellen, berichten Vulkanologen um Mike Burton.

Dabei verhalten sich die Gasblasen wie die in einer Sprudelflasche: Sie quirlen auf ihrem Weg immer schneller durch heißes Magma an die Oberfläche empor.

Die Geschwindigkeit, die die Blasen auf ihrem langen Weg erreichen, erkläre, weshalb Vulkane wie der Stromboli so aktiv sind. Für die Vorhersage von Eruptionen tauge die Erkenntnis jedoch nicht.

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Quelle:
SZ vom 13.7.2007
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