Vulkanausbruch auf Island:Testflug in die Aschewolke

Ein Flugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt fliegt am Abend zur Aschewolke, um ihre Beschaffenheit zu untersuchen. In Österreich und Großbritannien wurden bereits Testflüge durchgeführt.

7 Bilder

Vulkan-Asche Aschewolke DLR Testflug, dpa

Quelle: SZ

1 / 7

Während Fluglinien und Politiker darüber streiten, ob und wie gefährlich die Aschewolke über Europa ist, bereiten Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ihr Flugzeug vor. Sieben Piloten und Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen die Vulkanasche am Himmel über Deutschland aus nächster Nähe untersuchen. Wie Ulrich Schumann, Leiter des DLR-Instituts für Physik der Atmosphäre, erklärte, bauen auf dem Flugplatz Oberpfaffenhofen bei München 50 DLR-Mitarbeiter schon seit Freitag Messinstrumente in ein kleines Flugzeug vom Typ Falcon 20E. Als Startzeit für den Testflug ist 16.00 Uhr vorgesehen.

Foto: dpa Text: apn

Vulkan-Asche Aschewolke DLR Testflug, dpa

Quelle: SZ

2 / 7

Wichtigstes Gerät ist eine Art Laserkanone namens Lidar. "Wir fliegen zuerst in eine Richtung, wo die Konzentration niedrig ist. Das heißt, wir fliegen oberhalb der Wolke hoffentlich in sauberer Luft", erklärte Schumann. "Dann können wir das von oben beobachten und uns langsam herantasten." Durch ein Flugzeugfenster wollen die Forscher Laserlicht im Infrarotbereich nach unten schießen - bis zum Boden oder bis zu der Aschewolke. Mit einem Teleskop messen sie dann, wie das Licht gestreut wird. Aus der Laufzeit und der Stärke des Signals können sie Entfernung und Konzentration der Ascheteilchen ablesen.

Foto: dpa Text: apn

Vulkan-Asche Aschewolke DLR Testflug, dpa

Quelle: SZ

3 / 7

An der Unterseite der Tragfläche des Forschungsflugzeugs wird eine Partikelsonde angebracht. Sie soll die Teilchendichte und Teilchengröße der Aschewolke bestimmen. Das zweistrahlige Forschungsflugzeug kann 12.000 Meter hoch und 3000 Kilometer weit fliegen. Die beiden erfahrenen Piloten haben mit der Falcon schon Wolken von Saharastaub durchflogen und auch sehr dünne Wolken von Vulkanasche aus Japan. Dichte Vulkanasche sei allerdings weit gefährlicher: "Wie weit wir uns herantasten, entscheidet der Pilot in Absprache mit den Wissenschaftlern. Wir werden nicht direkt hineinfliegen - das wäre ein Hasardeurspiel."

Foto: dpa Text: apn

Vulkan auf Island, AP

Quelle: SZ

4 / 7

Neben den beiden Piloten und zwei Mechanikern sollen drei Wissenschaftler mit an Bord gehen. Drei bis vier Stunden wird der Messflug über Deutschland dauern. Einige Daten sollen schon während des Fluges an Kollegen am Boden gefunkt werden. Erste Ergebnisse wären dann schon einige Stunden später zu erwarten. Sobald der Deutsche Wetterdienst verlässliche Daten über die Höhe und Verteilung der Aschewolken bekommt, kann er seine Vorhersage überprüfen, hoffen die Experten.

Foto: AP Text: apn

Airbus Aschewolke, ddp

Quelle: SZ

5 / 7

Der Flugzeugbauer Airbus will den Einfluss der Asche auf Verkehrsmaschinen testen. Am Nachmittag soll im französischen Toulouse ein mit Messgeräten ausgestatteter Airbus A380 zu einem rund vierstündigen Testflug abheben. Mit den Ergebnissen wird für Dienstag gerechnet.

Foto: ddp Text: dpa

Vulkan-Asche Aschewolke Testflug,Niki Lauda, dpa

Quelle: SZ

6 / 7

Bereits am Sonntag hatte der Ex-Rennfahrer und Airline-Chef Niki Lauda einen Testflug in die Aschewolke über Österreich unternommen. Lauda landete mit einer A320 nach dem Testflug wieder sicher auf dem Salzburger Flughafen.

Foto: dpa Text: dpa/apn

Vulkan-Asche Aschewolke Testflug,Niki Lauda, dpa

Quelle: SZ

7 / 7

Die Triebwerke seien untersucht worden und es sei "überhaupt nichts passiert", erklärte Lauda. Auch ein Flugzeug der British Airways hatte am Sonntag einen Testflug absolviert.

Foto: dpa Text: dpa/apn

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: