Süddeutsche Zeitung

Vorletzte Spaceshuttle-Mission:"Endeavour" auf dem Heimflug

Lesezeit: 1 min

Das Spaceshuttle "Endeavour" hat sich von der der Internationalen Raumstation gelöst und ist auf dem Weg zurück zur Erde. Seine Besatzung hat die Station auf Vordermann gebracht und erfolgreich ein Magnet-Spektrometer installiert.

Die US-Raumfähre Endeavour ist auf ihrem letzten Heimflug zur Erde. Der Shuttle mit sechs Astronauten an Bord dockte kurz vor 06.00 Uhr MESZ am Montagmorgen von der Internationalen Raumstation ISS ab - nach einem etwa elftägigen Gemeinschaftsflug.

Am Mittwoch soll die Endeavour auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida landen. Danach erhält sie einen Ehrenplatz in einem Museum in Kalifornien. Mit dem Start der Atlantis am 9. Juli wird das Shuttle-Programm dann nach 30 Jahren aus Kosten- und Sicherheitsgründen ersatzlos eingestellt. Entsprechend war der Abschied der Shuttle-Astronauten von der dreiköpfigen ISS-Dauercrew bittersüß.

Kommandant Mark Kelly bedankte sich für die Gastfreundschaft und sprach von einer sehr erfolgreichen Mission: "Wir hatten wirklich gute Tage." Nun sei es an der Zeit, den Leuten in der ISS etwas Frieden und Ruhe zu gönnen.

ISS-Langzeitbewohner Ronald Garan revanchierte sich: "Es war wirklich schön, euch zu sehen." Ausdrücklich bedankte sich Garan für die Arbeiten an und in der ISS, die das Shuttle-Team während seines Besuchs durchgeführt hatte. "Ihr lasst uns wirklich in guter Form zurück, und es war wirklich ein großer Erfolg."

Endeavour-Astronauten hatten während ihres Rendezvous mit der ISS vier Außeneinsätze absolviert, um die Station auf Vordermann zu bringen und das Magnet-Spektrometer AMS-02 auf die Umlaufbahn zu bringen, mit dem die Zusammensetzung der kosmischen Höhenstrahlung mit bisher unerreichter Präzision vermessen werden soll. Kelly sagte bei der Verabschiedung von der 28. ISS-Stammbesatzung, das Gerät habe bereits gewaltige Datenmengen gesammelt. Er sei nun gespannt, welche Entdeckungen mit ihm gemacht werden.

An der Entwicklung des 1,5 Milliarden Euro teuren Detektors waren etwa 600 Wissenschaftler aus 56 Forschungsinstituten in 16 Ländern beteiligt, darunter auch aus Deutschland.

Unmittelbar nach dem Ablegen von der Station drehte der Shuttle in 200 Metern Entfernung noch eine "Ehrenrunde" um die Station, um ihre derzeitige Struktur auf Fotos und in Filmen zu dokumentieren. Danach sollte bei einem fiktiven Wiederannäherungsmanöver noch ein Sensor für das Rendezvous-System des geplanten viersitzigen Mehrzweckraumschiffs MPCV (Multi-Purpose Crew Vehicle) getestet werden. Es ist vorwiegend für längere Flüge zu erdnahen Asteroiden und zum Mond, aber auch zur ISS ausgelegt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1103150
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/dapd/AFP/mcs
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.