Psychologie:Werden Verluste wirklich überbewertet?

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Ein Geldverlust schmerzt mehr, als ein Gewinn Freude bereitet – das war lange Konsens in der Forschung. Aber stimmt das wirklich? (Foto: imago/imagebroker/Stefan Klein)

In der Verhaltensökonomie ist die Idee zentral, dass Menschen selbst auf kleine Verluste heftiger reagieren als auf höhere Gewinne. Doch stimmt das überhaupt?

Von Sebastian Herrmann

Am Ende dreht sich doch fast alles um Emotionen, natürlich auch beim Geld. Ein finanzieller Gewinn löst Freude aus, ein Verlust Ärger. Allein die Erwartung solcher Ergebnisse weckt Gefühle, auf deren Basis Menschen dann Entscheidungen treffen. Dabei reagieren die meisten sensibler auf mögliche Verluste als auf potenzielle Gewinne und scheuen das Risiko, selbst wenn dieses geringer als der zu erwartende Gewinn ist. Die Psychologen Daniel Kahneman und Amos Tversky fassten ihre empirischen Befunde für dieses Phänomen als „Verlustaversion“ zusammen. Sie gilt als eines der bedeutendsten Phänomene der Verhaltensökonomie beziehungsweise Wirtschaftspsychologie. Im Jahr 2002 wurde Kahnemann unter anderem für diese Erkenntnisse mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.

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