Verhaltensforschung:Mit Händen und Füßen

Als Mittel der Kommunikation nutzen Schimpansen und Bonobos Gesten, mit denen beide Primatenarten das Gleiche ausdrücken. Im Prinzip könnten sich die Menschenaffen mit Händen und Füßen miteinander verständigen.

Als Mittel der Kommunikation nutzen Schimpansen und Bonobos Gesten, mit denen beide Primatenarten das Gleiche ausdrücken. Im Prinzip wäre eine nonverbale Verständigung mithilfe spezifischer Armbewegungen und Körperhaltungen zwischen den eng verwandten Menschenaffen möglich, berichten britische Forscher im Fachblatt Plos Biology. Aus Beobachtungen wild lebender Bonobos erstellten sie einen Katalog von 33 Gesten mit den zugehörigen Bedeutungen. Diese Zusammenstellung zeigte große Ähnlichkeiten mit dem bereits bekannten Gestenrepertoire von Schimpansen. Möglicherweise ist diese Form der Verständigung im Lauf der Evolution bereits vor dem Zeitpunkt entstanden, an dem sich die Entwicklungslinien von Schimpanse, Bonobo und Mensch getrennt haben. "Wir haben inzwischen begonnen zu untersuchen, ob einige der Gesten dieser Menschenaffen auch von Menschen eingesetzt und verstanden werden", sagt Kirsty Graham von der University of York. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur das Gestenrepertoire von Bonobos und Schimpansen zu etwa 90 Prozent übereinstimmt. Auch die Zuordnungen von Geste und Reaktion sind weitgehend identisch und beruhen nicht nur auf zufälligen Gemeinsamkeiten.

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