Süddeutsche Zeitung

Verhaltensbiologie:Was Clownfische zu sagen haben

Die Anemonenfische sind nicht nur schön bunt und organisieren sich in einem ungewöhnlichen Sozialsystem. Sie verfügen auch über Laute, um ihre Position in der Hierarchie zu betonen.

In einer Gruppe von Clownfischen ist das größte Tier immer das Weibchen, das nächstgrößte das Männchen - alle kleineren Mitglieder sind zwar männlich, verhalten sich aber geschlechtsneutral. Stirbt das Weibchen, entwickelt sich aus dem bisher zweitgrößten Männchen ein weibliches Tier. Von den übrigen steigt eines in den Rang des sexuell aktiven Männchens auf.

In einer solchen Sozialstruktur kommt es häufig zu aggressiven Auseinandersetzungen, mit denen die Tiere immer wieder die Hierarchie bestimmen. Nun berichten belgische Forscher im Fachmagazin Plos One, dass die Fische dabei auf spezielle Weise kommunizieren.

Die Wissenschaftler der Université de Liège haben festgestellt, dass die kleinen Clownfische ihre überlegenen Artgenossen nicht nur mit Gesten wie dem sogenannten "Kopfschütteln" beschwichtigen, um Verletzungen zu vermeiden. Sie geben dabei auch bestimmte Geräusche ab. Und diese unterscheiden sich deutlich von den Tönen, die aggressive Clownfische produzieren.

Offenbar sind die unterlegenen Tiere also in der Lage, größeren Artgenossen so etwas zuzurufen wie: "Ich bin kleiner als Du - und das weiß ich auch."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1517741
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/mcs
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.