Verhaltensbiologie:Folge dem Licht

Es gibt Tausende verschiedene Glühwürmchen-Arten mit charakteristischem Leuchtmuster der Männchen- da könnten Weibchen leicht die Orientierung verlieren. Deshalb setzen die Tiere auf einen Trick.

Katrin Blawat

Nachts im Frühsommer in den Smoky Mountains, Tennessee: Immer wieder leuchten für Millisekunden ganze Waldgebiete auf, verschwinden wieder im Dunkeln, erstrahlen erneut.

Männliche Glühwürmchen derselben Art synchronisieren ihren Leuchtrhythmus. Nur so können sie von Weibchen gefunden werden. (Foto: AP/Museum of Science, Don Salvatore)

Die Lichtershow ist das Werk Tausender männlicher Glühwürmchen, die Weibchen anlocken wollen. Dabei hat jede der etwa 2000 Glühwürmchen-Arten ein charakteristisches Leuchtmuster.

Damit die Weibchen in dem Geflimmer nicht durcheinander kommen und sich versehentlich einem artfremden Männchen nähern, synchronisieren die Männchen einer Art ihren Leuchtrhythmus ( Science, online).

Zu diesem Schluss kommen die amerikanischen Biologen Andrew Moiseff und Jonathan Copeland, nachdem sie das Synchron-Leuchten erstmals im Labor untersucht haben.

In den Versuchen simulierten acht Lämpchen die männlichen Glühwürmchen. Blinkten alle acht Lampen synchron, reagierten weibliche Glühwürmchen auf mehr als 80 Prozent der Signale. Hatten die acht Lampen keinen gemeinsamen Rhythmus, ließen sich die Weibchen nur von drei Prozent der Signale anlocken.

Das Synchron-Leuchten erleichtere es den Weibchen, die passenden Männchen zu erkennen, erklären die Forscher. Blinkt hingegen jedes Männchen für sich, haben die Weibchen kaum eine Chance, ihre Artgenossen ausfindig zu machen, zumal partnersuchende Männchen ständig herumfliegen und ihre Position ändern.

© SZ vom 09.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: