US-Unternehmen SpaceX:Test mit wiederverwertbarer Rakete scheitert

US-Unternehmen SpaceX: Der Start der unbemannten Rakete Falcon 9 gelang im dritten Anlauf.

Der Start der unbemannten Rakete Falcon 9 gelang im dritten Anlauf.

(Foto: REUTERS)
  • Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX ist mit dem Versuch gescheitert, eine Trägerrakete nach dem Start wieder unbeschadet auf der Erde landen zu lassen.
  • Die unbemannte Raumkapsel "Dragon" hob am Samstagvormittag planmäßig in Cape Caneveral ab. Die Rakete "Falcon 9" löste sich wie vorgesehen, die Landung auf einer Platform im Atlantik aber misslang.

Landeversuch missglückt

Zwei Monate nach der Explosion eines unbemannten Versorgungsfrachters ist erstmals wieder ein privater US-Raumtransporter zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Dieses Mal ist das Vorhaben allerdings besonders schwierig: Bei dem Flug wollte Betreiber SpaceX eine Neuheit testen.

Ein Teil der Rakete sollte nach dem Start und dem Abkoppeln des Frachters auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik niedergehen und dann wiederbenutzt werden. Normalerweise zerbersten die hunderte Millionen Dollar teuren Geschosse komplett und fallen als Schrott ins Meer. Doch der Versuch glückte nicht ganz.

SpaceX-Chef Elon Musk schrieb auf Twitter, dass die erste Rakete zwar auf der Plattform angekommen, aber hart gelandet sei. Einiges Equipment an Bord muss demnach ersetzt werden.

"Dragon" macht sich auf den Weg zur ISS

Der Transporter "Dragon" fliegt nun weiter zur ISS. Er hob am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) erfolgreich vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab, meldete die US-Raumfahrtbehörde Nasa per Twitter. Wenn alles klappt, soll die mit 2,2 Tonnen Fracht beladene Kapsel am Montag an der Raumstation andocken. Eigentlich sollte "Dragon" bereits am vergangenen Dienstag abheben. Der Start ist allerdings Sekunden zuvor wegen technischer Probleme mit der Trägerrakete abgebrochen worden. "Dragon" hat bereits vier Versorgungsflüge zur ISS hinter sich, sieben sollen noch folgen.

Vorbild für künftige Weltraumflüge

In der Zukunft sollen einmal vollständige Trägerraketen zwischen Erde und Weltall pendeln. Im Vorfeld hatte das Unternehmen die Erwartungen aber schon gedämpft: Es sei "sehr schwierig", die erste Stufe der Falcon, die hoch wie ein 14-stöckiges Gebäude sei und mit 1,3 Kilometern pro Sekunde fliege, zielgenau auf eine schwimmende Plattform zu setzen, sagte SpaceX-Chef Elon Musk. Die Wahrscheinlichkeit des Gelingens liege bei "bestenfalls 50 Prozent".

Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels war die Geschwindigkeit der Rakete mit 2092 Kilometern pro Sekunde angegeben. Das ist falsch und wurde korrigiert.

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