Uniklinik Heidelberg:Weitere Rücktritte

Die Affäre um einen umstrittenen Bluttest zur Krebserkennung weitet sich aus: Die Vorstandsvorsitzende des Klinikums und die kaufmännische Direktorin legen ihre Ämter nieder. Der Hauptverantwortliche bleibt jedoch im Amt.

Die Affäre um einen umstrittenen Bluttest zur Erkennung von Brustkrebs an der Universitätsklinik Heidelberg weitet sich aus. Nun haben auch die Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Annette Grüters-Kieslich, und die kaufmännische Direktorin, Irmtraut Gürkan, ihre Ämter niedergelegt. Diese Entscheidung mache den Weg frei für einen Generationswechsel an der Spitze des Universitätsklinikums, teilte der Aufsichtsrat mit. Gürkan plane, zum 31. Juli ihren Posten zu räumen, Grüters-Kieslich zum 31. Oktober.

Zuvor war bereits der Geschäftsbereichsleiter Recht der Uniklinik, Markus Jones, freigestellt worden. Auch der Dekan der Medizinischen Fakultät, Andreas Draguhn, trat vor wenigen Tagen zurück.

Hintergrund ist ein Bluttest zur Brustkrebserkennung, der im Februar in der Bild-Zeitung als Sensation angepriesen wurde. Hauptverantwortlich hierfür ist der Chef der Heidelberger Unifrauenklinik, Christof Sohn, der den Test gemeinsam mit seiner Kollegin Sarah Schott entwickelt haben will. Experten kritisierten allerdings, dass der Test nicht die Anforderungen an seriöse Untersuchungen erfülle - erst recht nicht, wenn es um die Frage gehe, ob eine Frau Krebs hat.

© SZ vom 01.08.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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