UN-Klimakonferenz COP21:Entwurf für Klimaabkommen steht

  • Auf der UN-Klimakonferenz in Paris haben sich die Unterhändler auf einen Vertragsentwurf für ein Weltklimaabkommen verständigt.
  • Die noch offenen Punkte sollen bis kommenden Freitag die Umwelt- und Außenminister klären.

Einigung auf Entwurf

Auf der UN-Klimakonferenz haben sich die Unterhändler der 196 Verhandlungspartner auf einen ersten Entwurf für ein weltweites Klimaabkommen geeinigt. Der Vertragsentwurf enthält immer noch zahlreiche umstrittene Formulierungen. Er ist aber die neue Grundlage für die zweite Verhandlungswoche, die von "allen akzeptiert" werde, sagte Frankreichs Unterhändlerin Laurence Tubiana vor den Delegierten. Den Entwurf haben Experten ausgehandelt. Die verbleibenden Streitpunkte sollen nun in der kommenden Woche die Umwelt- und Außenminister klären. Das Ziel ist, bis Freitag ein weltweites Klimaschutzabkommen zu beschließen, das das Kyoto-Protokoll ablöst.

Viele Streitpunkte noch offen

Eine gewisse Annäherung zeichnete sich im neuen Text bei der Zielmarke ab, auf die die Erderwärmung langfristig begrenzt werden soll. Schon das international vereinbarte Ziel von höchstens 2 Grad Erwärmung im Vergleich mit dem vorindustriellen Zeitalter würde nach Einschätzung von Wissenschaftlern zu gefährlichen Klimaveränderungen führen - gerade Gruppen wie die vom Klimawandel existenziell bedrohten kleinen Inselstaaten pochen deshalb auf ein Ziel von 1,5 Grad. Der Text sieht als Optionen nun "unter 1,5 Grad" und "deutlich unter 2 Grad" vor.

Diese Optionen stehen in eckigen Klammern - und davon ist der Entwurf noch voll. So ist nach wie vor offen, ob die im Vertrag festgelegten Ziele für ratifizierende Staaten rechtlich bindend sein sollen.

Umstritten sind zudem finanzielle Fragen wie die Beteiligung der Industrieländer an klimabedingten Schäden und Klimaschutzmaßnahmen in den Entwicklungsländern. Über den Überprüfungsprozess für die von den einzelnen Staaten vorgelegten Angebote zur Emissionsminderung wird ebenfalls gestritten. Diese reichen bisher ohnehin nicht aus, um die Erderwärmung wie angestrebt auf höchstens zwei Grad zu begrenzen.

Prominente Unterstützung

Zahlreiche Prominente kamen am Freitag und Samstag nach Paris, um sich für ein Klimaabkommen stark zu machen. Darunter waren die Schauspieler Robert Redford, Leonardo di Caprio und Sean Penn. Frankreichs Präsident François Hollande empfängt zudem den früheren US-Vize-Präsidenten Al Gore, der 2007 zusammen mit dem Weltklimarat den Friedensnobelpreis erhalten hatte.

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