Zwei von drei Ökosystemen auf der Erde sind beschädigt. Anders gesagt: Nur ein Drittel der Erde ist noch halbwegs intakt. Wäre dieser Planet ein Lebewesen, er hätte kaum Überlebenschancen. Die Zahlen stammen von der Umweltbehörde der Vereinten Nationen (Unep). Globale Umweltprobleme wie der Klimawandel werden bald die letzten Refugien zerstören. Niemand kann vorhersagen, was passiert, wenn der Permafrostboden in Sibirien und Nordamerika auftaut. Kein Mensch weiß, wie die Weltmeere auf steigende Temperaturen reagieren. Doch neben den Untergangsszenarien gibt es auch erfreuliche Botschaften.
Die Umweltprobendatenbank des Bundes dokumentiert, dass seit Jahren die Konzentration vieler Giftstoffe im menschlichen Blut sinkt. Die Luft in Europa ist seit den 1970er-Jahren viel besser geworden, auch die Feinstaubbelastung sank. Zumindest in Europa wächst die Müllmenge seit Jahren nicht mehr. Das Ozonloch wächst nicht mehr. Menschen können wieder in der Isar baden, ohne ihre Gesundheit zu gefährden; im Rhein schwimmen wieder Lachse.
Die Beispiele zumindest partiell erfolgreichen Umweltschutzes sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Zustand der Erde heute kritischer ist denn je. Die Zahl der ungelösten Probleme ist länger als die der Erfolge. Besonders gut gelingt Umweltschutz, wenn es eine einfache technische Lösung gibt. Das zeigte sich beim Kampf gegen das Ozonloch: Die Ursache - Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) - war rasch erkannt und Abhilfe gab es dank der Erfindung FCKW-freier Kühlanlagen und Treibmittel.
Schwer hat es der Umweltschutz immer dann, wenn der Mensch sein Verhalten ändern muss. Etwa wenn es darum geht, den Treibhausgasausstoß zu senken oder die Überfischung der Meere zu stoppen.
Die folgende Liste zeigt, wo der Umweltschutz schon Erfolge aufzuweisen hat.
(Im Bild: Das Wasser in neun von zehn Flüssen in Deutschland hat wieder Badequalität. Auch die einst stark verschmutzte Elbe - hier auf Höhe der Sächsischen Schweiz - hat sich wieder erholt.)