Wenn Verkehrsmaschinen über blauen Himmel fliegen, bleibt oft ein weißer Streifen zurück. Unterkühlter Wasserdampf in der Atmosphäre ist dort zu Tröpfchen kondensiert. Diese langen, dünnen Wolken, haben Forscher festgestellt, tragen zur Klimaveränderung bei, weil sie Wärmestrahlen von unten festhalten.
Der Effekt wird auch nicht dadurch ausgeglichen, dass sie Sonnenlicht von oben zurück ins All reflektieren. Die Streifen entstehen vor allem in Gebieten mit feuchter, kalter Luft am Rand von Hochdruckzonen.
Englische Forscher zeigen nun, dass Piloten im Interesse des Klimas Regionen umfliegen sollten, in denen solche Kondensstreifen entstehen, selbst wenn sie dabei mehr Treibstoff verbrauchen. Je nach Größe des Flugzeugs darf der Umweg bei kleinen Maschinen zwölfmal und bei sehr großen dreimal so lang sein wie das Ausmaß des vermiedenen Kondensstreifens, rechnet das Team um Emma Irvine von der University of Reading aus (Environmental Research Letters, online).
Der Klima-Effekt des zusätzlich freigesetzten Kohlendioxids aus dem verbrannten Kerosin sei dann immer noch kleiner als der des Streifens - obwohl die Wolke nach einigen Stunden von allein verschwindet und das CO2 hundert Jahre oder länger in der Atmosphäre bleibt.