Umweltpolitik - Kiel:Grüne: Bund muss mehr für Schutz von Nord- und Ostsee tun

Deutschland
Flaggen mit dem Logo von Bündnis 90/Die Grünen wehen im Wind. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Die Grünen in Schleswig-Holstein fordern von der Bundesregierung mehr Anstrengungen zum Schutz von Nord- und Ostsee. "Hier in Schleswig-Holstein wissen die Menschen, wie wunderbar, wie wertvoll die Meere, aber auch wie zerstört die Ökosysteme heute schon sind", erklärte der Landesvorsitzende Steffen Regis am Montag zum Internationalen Tag der Meere. "Plastikmüll, Überdüngung, Versauerung, Rohstoff-Bohrungen und Munitionsaltlasten bringen die Meere und ihre Flora und Fauna immer mehr in Gefahr."

Besonders dringend sei es, Munitionsaltlasten aus Nord- und Ostsee zu bergen. "Bomben, Granaten und Munition rosten vor sich hin, was die Freisetzung giftiger Chemikalien zur Folge hat", sagte Regis. Der Bund dürfe die Küstenländer mit den Bergungskosten in dreistelliger Millionenhöhe nicht alleine lassen. Der Internationale Tag der Meere ist am Dienstag.

Die Art des Wirtschaftens habe die Meere als größten Lebensraum der Erde an den Rand des Kollapses gebracht, sagte die Spitzenkandidatin der Nord-Grünen zur Bundestagswahl, Luise Amtsberg. "Die Schutzmaßnahmen der Bundesregierung sind absolut unzureichend." Auch habe die Überfischung ein bedenkliches Ausmaß angenommen. "Fangmengen müssen endlich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen festgelegt und nicht zwischen Staaten ausgedealt werden." Nur so könne ein nachhaltiger Fischbestand gesichert werden. Zudem setze die Bundesregierung die EU-Richtlinie zum Schutz der Riffe in Nord- und Ostsee nicht konsequent um, sagte Amtsberg.

© dpa-infocom, dpa:210607-99-895952/3

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