Umwelt - Wiesbaden:Mehr Blühflächen sollen Hamster, Rebhuhn und Co. schützen

Deutschland
Ein Rebhuhn (Perdix perdix) steht im Morgenlicht in einer Wiese. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Nach dem Start eines hessischen Schutzprogramms 2018 speziell für Wildtierarten auf Äckern sind inzwischen acht von zehn geplanten Projekten umgesetzt worden. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor. Große Verlierer der intensiven Landwirtschaft sind unter anderem Feldhamster und Rebhuhn.

Bei Feldflurprojekten etwa in der Wetterau, in Wiesbaden oder im nordhessischen Bad Zwesten soll wieder mehr geeigneter Lebensraum geschaffen werden. Dazu zählen Blühflächen, Brachen und Hecken, die früher häufig Bestandteile der Acker- und Kulturlandschaft waren.

Die acht Feldflurprojekte umfassen bislang eine Fläche von 50 000 Hektar, wie das Ministerium mitteilte. Ziel sei, auf rund fünf Prozent der Fläche neuen Lebensraum für bedrohte Arten entstehen zu lassen. Im Projekt "Gießen Süd" im Hügelland bei Langgöns hätten sich die Bestände des Feldhamsters bereits erholt. In Bad Zwesten habe sich die Rebhuhn-Population verdreifacht, teilte das Ministerium mit.

Aber auch andere Arten profitierten etwa durch das Anlegen von Blühstreifen und einen verringerten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Dies komme Vogelarten wie der Feldlerche, Schafstelze oder Wachtel zugute, aber auch Wildbienen und Schmetterlingen. Außerdem werde der Lebensraum für Feldhasen interessanter, Greifvögel wie der Rotmilan oder Turmfalke bekämen ein größeres Nahrungsangebot an Kleinsäugern.

Seit 2018 stehen laut Ministerium 1,2 Millionen Euro für die Feldflurprojekte bereit. Bis zum Herbst dieses Jahres sollen zwei weitere Schutzvorhaben anlaufen - eines im Kreis Fulda und eines im Kreis Kassel.

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