Umwelt - Teltow:1a-Honig aus Brandenburg: Aber weniger als sonst

Agrar
Der Imker Bernd Janthur, von der Imkerei Bernd Janthur und Martin Müller GbR, bei seiner Arbeit. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Imker sind mit der zu Ende gegangenen Saison im Großen und Ganzen zufrieden. "Die Bienen haben die Monate gut überstanden, trockene Witterung und Hitze macht den Insekten nichts aus", sagte Holger Ackermann, Sprecher des Landesimkerverbandes, auf Anfrage. Hingegen brauchen Pflanzen Wasser, um Nektar zu produzieren. Wenn zuwenig dann vorhanden sei, können die Blüten weniger Nektar ausbilden. Für die Bienenvölker reicht der Ertrag, es bleibt aber weniger für Verbraucher übrig.

Am Ende konnten die Imker pro Volk etwa 23 Kilogramm Honig gewinnen, sagte Ackermann. Der Durchschnitt liege bei 27 Kilogramm. Der Ertrag sei zum Teil unter den Erwartungen geblieben. Höhere Preise seien aber nicht zu erwarten: Es müssten zwischen 5,50 und 8 Euro pro 500 Gramm gezahlt werden. Bei Spitzen-Honig wie aus der Heide seien es 9 Euro.

Die klimatischen Verhältnisse haben in diesem Jahr für einen sehr gehaltvollen Honig gesorgt. "Vergleichbar mit Wein: In trockenen Trauben sammeln sich auch die Inhaltsstoffe", sagte er. Der Verbraucher könne sich über den guten Geschmack freuen. Üblicherweise habe Honig einen Wassergehalt von 18 Prozent. Der Jahrgang 2020 liege bei deutlich darunter, sagte er. Gewonnen wurde Honig nach den Angaben hauptsächlich von den Blüten der Robinie und Linde, vom Raps, Obstblüten und Ahorn und einer Sommerblumenmischung von Löwenzahn und Kornblumen.

Die etwa 3100 Mitglieder im Brandenburger Imkerverband halten knapp 28 000 Völker. In den vergangenen fünf Jahren sind nach den Angaben etwa 700 neue Mitglieder hinzugekommen. Daneben gibt es noch Hobby- und Berufsimker, die nicht im Landesverband organisiert sind.

Das Land fördert seit 2005 Neu-Imker. Nach Angaben des Agrarministeriums ist die Nachfrage sehr hoch. Bis 2009 erfolgte die Finanzierung ausschließlich aus Landesmitteln. Seit 2010/11 werden je zur Hälfte die neuen Imker vom Land und aus Mitteln der EU gefördert. Das Land plant seit einigen Jahren jährlich 63 500 Euro ein. Bis zum Förderjahr 2019/20 wurden etwa rund 775 000 Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld können Ausrüstungsgüter zum Aufbau einer Imkerei - maximal 1000 Euro je Person - angeschafft werden.

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