Umwelt - Pirna:Blick aus dem All auf Waldschäden: 17 Prozent betroffen

Deutschland
Umgestürzte Bäume und Totholz in einem Mischwaldbestand mit Kiefern liegen am Rand eines Waldweges. Foto: Wolfgang Kumm/dpa (Foto: dpa)

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Pirna (dpa/sn) - Daten von Satelliten haben nach Einschätzung von Sachsenforst ein historisches Ausmaß an Waldschäden im Freistaat dokumentiert. Stürme, Dürre und Borkenkäfer hätten seit Oktober 2017 rund 82 000 Hektar Wald geschädigt, teilte der Staatsbetrieb am Mittwoch mit. Auf zusätzlichen 7500 Hektar seien Freiflächen entstanden. "Damit sind 17 Prozent des gesamten Waldes in Sachsen von den Schäden betroffen. Das entspricht fast dreimal der Fläche der Landeshauptstadt Dresden."

"An den Daten kann man gut erkennen, welche immense Aufgabe Waldbesitzende und Forstleute bei der Schadensbeseitigung bereits bewältigt haben und weiterhin bewältigen müssen", erklärte Forstminister Wolfram Günther (Grüne) und sprach von einer "lautlosen Naturkatastrophe". Man stehe vor der Generationenaufgabe, die Wälder an den Klimawandel anzupassen: "Dafür brauchen wir stabile, arten- und strukturreiche, leistungsfähige Mischwälder."

Für die Erhebung wurden Daten der Europäischen Raumfahrtagentur ausgewertet. Die Analyse zeige, dass in den vergangenen drei Jahren besonders der Erzgebirgskreis sowie die Landkreise Bautzen, Nordsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Mitleidenschaft gezogen wurden, hieß es. In diesen Regionen habe das Zusammenwirken von ungünstigen Wuchsbedingungen und Klimaextremen besonders hohe Schäden verursacht.

© dpa-infocom, dpa:210224-99-573655/2

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