Umwelt - Niederzier:Für standsichere Böschung: Baumrodung am Tagebau Hambach

Deutschland
Ein Braunkohle Bagger steht vor dem Hambacher Forst. Foto: David Young/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Kerpen (dpa/lnw) - In der Nähe des Braunkohletagebaus Hambacher Forst lässt der Energiekonzern RWE Power Bäumen roden und eine Straße abreißen. Die Maßnahmen dienten nicht der Kohlegewinnung, sagte ein Sprecher des Tagebaubetreibers RWE. In dem Bereich vorkommender Kies und Sand soll eingesetzt werden, um die Böschungen des Tagebaus abzuflachen. "Es dient der Herstellung dauerhaft standsicherer Böschungen und damit der Gestaltung der Wald-See-Landschaft, die dem Tagebau folgen wird", teilte RWE mit. Der Braunkohletagebau Hambach soll 2029 auslaufen. Das Loch soll mit Wasser zu einem See aufgefüllt werden. Der Tagebau liegt im Rheinischen Revier zwischen Kerpen und Jülich.

Um die Böschungen für die spätere Nutzung zu stabilisieren, sollen Kies und Sand vor allem im Osten des Tagebaus sowie außerhalb des Hambacher Forstes gewonnen werden. In anderen Bereichen dort sei das benötigte Material nicht in erforderlicher Menge und Qualität verfügbar, erklärte RWE. Die Vorfeldmaßnahmen seien durch Genehmigungen gedeckt. Der Energiekonzern erklärte: "Der Hambacher Forst ist von den Arbeiten nicht betroffen". Dieses Symbol der Protestbewegung gegen die Braunkohleverstromung soll dauerhaft erhalten bleiben.

Die Umweltorganisation BUND protestierte gegen "Waldrodungen". Es gebe dafür keine Notwendigkeit, da innerhalb des Tagebaus genug Materialien zur Verfügung stünden. "Es ist geradezu absurd: RWE zerstört wertvolle Natur und eine intakte Agrarlandschaft, um Material zur landwirtschaftlichen Rekultivierung auf der Innenkippe des Tagebaus zu gewinnen", erklärte BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen.

© dpa-infocom, dpa:211201-99-213320/3

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