Umwelt - Neumünster:Umweltverbände verzeichnen Mitgliederplus

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Neumünster/Kiel (dpa/lno) - Positive Grundstimmung für Natur- und Umweltthemen, stärkeres Umweltbewusstsein und der "Greta"-Effekt: Die großen Umweltverbände in Schleswig-Holstein verzeichnen wachsende Mitgliederzahlen. So wächst der Naturschutzbund Nabu eigenen Angaben zufolge schon seit einigen Jahren. 2018 traten ihm rund 1300 Mitglieder bei, wie Landesgeschäftsführer Ingo Ludwichowski der Deutschen Presse-Agentur sagte. In diesem Jahr werden es voraussichtlich knapp 2000 sein. Bisher liegt die Zahl der Neumitglieder dieses Jahr bei rund 1500.

Die Gründe der Neumitglieder für einen Nabu-Beitritt werden zwar nicht erfasst. Die Naturschutzorganisation geht aber davon aus, dass neben der grundsätzlich natur- und umweltschutzbezogen positiven Grundstimmung in der Bevölkerung insbesondere die deutlich Stellung beziehende Öffentlichkeitsarbeit des Nabu in Schleswig-Holstein etwa zur Fehmarnbeltquerung, Müll im Meer, Schweinswalschutz die Leute motiviert, sich als Mitglieder anzumelden. "Der Nabu in Schleswig-Holstein hat derzeit rund 25 000 Mitglieder und ist damit mit Abstand der größte Umweltverband in Schleswig-Holstein - und auch mitgliederstärker als die größten Parteien des Bundeslandes", sagte Ludwichowski.

Auch für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in SH sieht es seit 2016 sehr günstig aus, wie Landesgeschäftsführer Ole Eggers der dpa sagte. "Auch im Vergleich mit den anderen Landesverbänden des BUND können wir große Erfolge verzeichnen." 2018 standen die Schleswig-Holsteiner im verbandsinternen Ranking an zweiter Stelle hinter dem Landesverband Sachsen bei den Zahlen des relativen Mitgliederwachstums.

Insgesamt traten vergangenes Jahr 1650 Neumitglieder dem BUND SH bei. Zum Jahresende konnten 12 168 Mitglieder und Förderer verzeichnet werden. Der BUND sieht darin eine Bestätigung seiner Bemühungen im Natur- und Umweltschutz. Geholfen habe dem Verband mit Sicherheit die sich verstärkende Klimadiskussion und der Schwund der Biodiversität. "In diesen Themenbereichen hat der BUND sich seit mehr als 40 Jahren eine hohe Kompetenz erarbeitet."

Der WWF (World Wildlife Fund) hat anders als Bund und Nabu keine eigenen Landesverbände und damit auch keine Landeszahlen. "Aber für ganz Deutschland können wir schon sagen, dass unsere Fördererzahl steigt", sagte Sprecherin Lea Vranicar der dpa. "Wir sehen durchaus ein wachsendes Interesse an dem Klimathema, das sich zum Beispiel darin widerspiegelt dass viele Menschen entsprechende Petitionen unterschreiben oder Demo-Material anfordern." Auch in den sozialen Medien gebe es seit dem Start der Fridays for Future-Bewegung rund um die schwedische Aktivistin Greta Thunberg ein deutlich höheres Interesse an der Klimakrise.

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