Hannover (dpa/lni) - Nach einem umstrittenen Abschuss einer Wölfin im Auftrag des Landes informiert Umweltminister Olaf Lies (SPD) heute den Umweltausschuss des Landtags in Hannover. Die Landesregierung habe die Unterrichtung über die aktuelle Sach- und Rechtslage zum Umgang mit problematischen Wölfen angeboten und um eine vertrauliche Sitzung gebeten, teilte der Landtag mit.
Bei Löningen im Landkreis Cloppenburg war in der vergangenen Woche ein weibliches Tier abgeschossen worden. Das in der Gegend ansässige sogenannte Herzlaker Rudel habe seit September 2018 circa 500 Schafe gerissen, sagte Minister Lies. Dabei ließen sich die Wölfe mehrfach auch nicht von 1,20 Meter hohen Zäunen und Herdenschutzhunden abhalten. Die Ausnahmegenehmigung zum Abschuss bezog sich auf einen männlichen Wolf, dem die Risse überwiegend zugeordnet werden konnten.
Der Naturschutzbund und die Interessengemeinschaft Wolfsfreunde Deutschland hatten das Töten der Wölfin kritisiert. Nabu-Landeschef Holger Buschmann warf dem Umweltministerium vor, "geheime Abschusslisten" zu führen. Wegen des örtlichen Widerstands sowie Störaktionen und Anfeindungen gegen Jäger hatte das Ministerium zuletzt nicht mehr alle Einzelheiten zum Umgang mit Problemwölfen öffentlich gemacht. Vor diesem Hintergrund ist auch die vertrauliche Ausschusssitzung zu dem Thema zu sehen.
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