Umwelt - Gießen:Experte: Ausbreitung des Götterbaums in Naturschutzgebieten

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Gießen (dpa/lhe) - Der eingewanderte Götterbaum sollte laut einem Appell von Umweltexperten in Hessen nicht mehr angepflanzt werden. Die Europäische Union hatte das Gehölz auf ihrer neuen Liste invasiver gebietsfremder Arten im Juli aufgenommen. Damit verbunden ist unter anderem ein Handelsverbot. Der Götterbaum sei robust und widerstandsfähig etwa gegen Streusalz, sagte der Biologe Andreas Opitz vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf dpa-Anfrage in Gießen. Er breite sich etwa auf Brachen sehr rasch aus - und verdränge dabei teils seltene heimische Arten. "Es ist wichtig, die Menschen zu sensibilisieren, bitte keine Götterbäume mehr anzupflanzen", sagte Opitz.

In Hessen sei die Art mit dem wissenschaftlichen Namen Ailanthus altissima insgesamt weit verbreitet, vor allem in den Städten. Nach Einschätzung des Experten wird es schwierig, die Pflanze hier effektiv flächendeckend zu bekämpfen. "Hier sehe ich keine vernünftige Kosten-Nutzen-Relation", sagte der Botaniker. Sollte das Gehölz jedoch in Naturschutzgebiete vordringen, dann könnte es sinnvoll sein, gezielt dagegen vorzugehen.

In Hessen sind bislang keine Bekämpfungsaktionen gegen den Götterbaum geplant, sagte Opitz. Gemeinsam mit anderen Bundesländern werde derzeit an einem Papier gearbeitet, wie Götterbäume kontrolliert und sinnvoll bekämpft werden können.

Der dekorative Laubbaum kann bis zu 30 Meter hoch werden und stammt ursprünglich aus Asien. Er kann Hautreaktionen auslösen. Das Gehölz wächst schnell und bildet lange unterirdische Ausläufer. Invasive und gebietsfremde Tiere und Pflanzen sind laut Bundesumweltministerium eine der Hauptbedrohungen für die Artenvielfalt und Ökosysteme.

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