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Umwelt - Brake (Unterweser):Greenpeace-Protest gegen Soja-Import für Massentierhaltung

Brake (dpa/lni) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Hafen von Brake an der Weser gegen den Import von Soja-Futter für die Massentierhaltung protestiert. Aktivisten malten am Sonntag den Schriftzug "Climate Crime" (Klimaverbrechen) auf den Rumpf eines aus Brasilien angekommenen Frachters mit Soja. Außerdem entrollten sie am Ladekran des Schiffes ein Banner mit der Aufschrift "Klima-Notstand. Soja-Futter zerstört Wälder". Wie Greenpeace erklärte, verschärfe der Import von Soja-Futter für die Massentierhaltung die Klimaprobleme weiter, wenn für den Anbau wertvolle Ökosysteme verschwinden, die auch Kohlendioxid binden können.

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Brake (dpa/lni) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat im Hafen von Brake an der Weser gegen den Import von Soja-Futter für die Massentierhaltung protestiert. Aktivisten malten am Sonntag den Schriftzug "Climate Crime" (Klimaverbrechen) auf den Rumpf eines aus Brasilien angekommenen Frachters mit Soja. Außerdem entrollten sie am Ladekran des Schiffes ein Banner mit der Aufschrift "Klima-Notstand. Soja-Futter zerstört Wälder". Wie Greenpeace erklärte, verschärfe der Import von Soja-Futter für die Massentierhaltung die Klimaprobleme weiter, wenn für den Anbau wertvolle Ökosysteme verschwinden, die auch Kohlendioxid binden können.

"Wir fordern die Bundesregierung auf, die Einfuhr von Soja aus Waldzerstörung umgehend zu stoppen", sagte Greenpeace-Agrarexperte Dirk Zimmerman. "Zugleich muss sie mit Anreizen für die hiesige Landwirtschaft zu einer artgerechten Haltung mit deutlich niedrigeren Tierzahlen kommen." Außerdem müsse der weltweite Fleischkonsum bis 2050 halbiert werden, um die klimaschädlichen Folgen der Massentierhaltung noch in den Griff zu bekommen.

Wegen des weltweit wachsenden Fleischkonsums habe sich die Soja-Produktion in Brasilien in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als vervierfacht. Die auf Massentierhaltung ausgerichtete industrielle Landwirtschaft sei für zwei Drittel der Waldzerstörung in Südamerika verantwortlich. Das Ergebnis sei eine Erosion von Böden und das Entstehen von Wüsten.

Anlass des Protestes ist die Versammlung des Weltklimarats IPCC, wie Greenpeace erklärte. Die Delegierten kommen am Freitag in Genf zusammen, um bis zum 8. August die Endfassung des Sonderberichts zu "Klimaschutz und Landsysteme" vorzulegen.

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