Umwelt - Berlin:Durchschnittliche Wespensaison in Hessen

Frankfurt/Main/Darmstadt/Wetzlar (dpa/lhe) - Von wegen Rekordsommer der Wespen: Von der für 2019 erwarteten regelrechten Wespenplage ist bislang wenig zu spüren. Im Gegenteil. Hans-Joachim Flügel, Bienen- und Wespenexperte der Naturschutzorganisation NABU Hessen, sprach von einer durchschnittlichen Wespensaison in Hessen. Es gebe sogar etwas weniger Tiere in diesem Sommer. Allerdings sei die niedrigere Zahl im diesem Jahr nicht besorgniserregend.

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Frankfurt/Main/Darmstadt/Wetzlar (dpa/lhe) - Von wegen Rekordsommer der Wespen: Von der für 2019 erwarteten regelrechten Wespenplage ist bislang wenig zu spüren. Im Gegenteil. Hans-Joachim Flügel, Bienen- und Wespenexperte der Naturschutzorganisation NABU Hessen, sprach von einer durchschnittlichen Wespensaison in Hessen. Es gebe sogar etwas weniger Tiere in diesem Sommer. Allerdings sei die niedrigere Zahl im diesem Jahr nicht besorgniserregend.

"Gründe für den leichten Rückgang liegen im langen heißen und vor allem zu trockenen Sommer 2018", sagte er. "Wespen ernähren ihre Brut mit tierischem Eiweiß. Durch die Trockenheit haben sich Blattläuse, Mücken und andere Insekten kaum vermehren können, so dass viele Nester letztes Jahr verhungert und deshalb nur wenige Königinnen entstanden sind."

Die Folgen des geringeren Wespenaufkommens seien auch in Gärten und bei Balkonpflanzen bemerkbar: "Viele "Schad-"Insekten können sich ungehindert vermehren, weil zu wenige Wespen sie jagen", sagte Flügel. "So gibt es zum Beispiel in diesem Jahr sehr viel mehr Blattläuse als sonst."

Doch nicht nur die Hitze des vergangenen Jahres machte den Wespen zu schaffen, sagte Brigitte Martin vom Naturschutzbund BUND in Darmstadt. Der kühle Mai sei für viele Wespenvölker tödlich gewesen - angefangene Nester seien buchstäblich verwaist. Das merkt Martin, die in Darmstadt für die Umsiedlung von Wespennestern zuständig ist, auch bei den Anfragen, die sie erreichen: "Im Jahr 2018 hatte ich Mitte Juli 125 Einsätze, 2019 bisher 50", sagte sie. Während im vergangenen Jahr viele Nestgründungen beobachtet worden seien, seien sie in diesem Jahr misslungen.

Dass Wespen von vielen Menschen als aggressiv empfunden werden und Nervosität auslösen, beruhe übrigens auf einem Missverständnis, sagte Martin: "Sie sind extrem kurzsichtig, daher umkreisen sie ihr Ziel so." Nur wenn eine Wespe sich oder ihr Nest bedroht fühle, greife sie an. Deshalb gelte im Umgang mit Wespen: "Ruhig bleiben und langsame Bewegungen machen."

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