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Umwelt - Aurich:Land will Müll-Sammelaktionen auf Inseln finanziell fördern

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Aurich (dpa/lni) - Müll an den niedersächsischen Stränden wird zunehmend zum Problem der Kommunen an der Küste. Die Kosten zum Aufsammeln und Entsorgen des angetriebenen Unrats seien hoch, hieß es am Mittwoch bei einem Treffen von ostfriesischen Insel-Bürgermeistern und Landräten mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Zu dem normalen Müll und weiterem nach Sturmfluten kämen auch noch Rückstände aus der Schifffahrt, sagte Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs (SPD) nach dem Insel-Dialog in Aurich. Lies kündigte Hilfe an, um ehrenamtliche Sammelaktionen zu unterstützten.

Das Umweltministerium stellt künftig eine Summe von 35 000 Euro in Aussicht, um etwa den Kauf von Handschuhen und Müllsäcken zu finanzieren. Das Land will sich zudem dafür einsetzen, dass Schiffscontainer mit Gefahrgut künftig mit Sendern ausgerüstet werden, um die Ladung nach Havarien zu orten. Anfang des Jahres war tonnenweise Plastikmüll an die Küsten getrieben, nachdem mehr als 345 Container des Frachters "MSC Zoe" im Sturm über Bord gegangen und zerbrochen waren. Ein Container mit giftiger Ladung blieb verschwunden.

Die angespannte Wohnraumsituation ist ein weiteres Dauerthema auf den ostfriesischen Inseln. Von Borkum bis Wangerooge fehlten neue und bezahlbare Wohnungen, sagte Ulrichs. Mit dem Touristenboom der vergangenen Jahre und mehreren Millionen Übernachtungsgästen hatten sich die Preise für viele Immobilien drastisch verteuert. Dadurch seien Eigenheime für die Insulaner kaum noch zu finanzieren. Zudem verschärfe sich der Mangel an Facharbeitern.

Die Inselkommunen versuchten auf unterschiedlichen Wegen, einen Ausverkauf zu stoppen. So soll auf Norderney ein strenges Regelwerk verhindern, dass Wohnraum für gewerbliche oder berufliche Zwecke umgewandelt wird. Die neue Satzung sieht bei Verstößen Geldbußen bis zu 100 000 Euro vor. Auch auf Baltrum regelt eine spezielle Satzung, dass die Aufteilung von Wohnraum genehmigt werden muss.

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