Psychologie:Alle anderen halten den Mund!

Grüne und Regierung wollen Hass im Netz stärker bekämpfen

Eine Aktivistin protestiert gegen Hassbotschaften im Internet.

(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Das Recht auf freie Rede gewähren Menschen nur jenen, deren Meinung sie teilen.

Von Sebastian Herrmann

Es war im vergangenen Sommer, als die Betreiber der Plattform Reddit ihre neuen Richtlinien zur Eindämmung von Hass in ihrem Netzwerk veröffentlichten. Jedem stehe das Recht zu, die Plattform zu nutzen, ohne drangsaliert, belästigt oder gar mit Gewalt bedroht zu werden, niemand dürfe allein aufgrund seiner Identität diskriminiert werden, hieß es in den Richtlinien. Dies gelte insbesondere für marginalisierte Gruppen, die aufgrund von Hautfarbe, Sexualität, Geschlecht, Religion, Herkunft und weiterer Merkmale besonderen Schutzes bedürften. Bis zu diesem Punkt waren die Regeln in höchstem Maße konsensfähig. Weiter hieß es aber: Diese Bestimmungen "schützen nicht alle Gruppen oder Identitäten. Zum Beispiel schützen die Regeln Menschengruppen nicht, die zu einer Mehrheit gehören (...)". Mit anderen Worten: Hass ist dann kein Hass, wenn er die richtigen Menschen trifft - zum Beispiel weiße, heterosexuelle Männer, wie Kritiker damals monierten, denen im Namen des Anti-Rassismus oder Anti-Sexismus offenbar fast alles an den Kopf geworfen werden dürfe.

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