Tipps für notorische Aufschieber:Priorisieren und planen

Was muss nicht alles erledigt werden. Und wer dazu tendiert, lange zu warten, für den kann es verdammt eng werden. Doch das lässt sich vermeiden.

To-Do-Liste erstellen

Das wichtigste Hilfsmittel, mit dem sich notorische Aufschieber (im Fachjargon "Prokrastinierer" genannt) von ihrem Laster befreien können, ist die To-Do-Liste.

Der Psychologe Hans-Werner Rückert von der FU Berlin rät: "Man schreibt alle Aufgaben gut lesbar auf ein großes Blatt Papier und streicht erledigte Punkte farbig und großflächig durch. Die kleinen hingekritzelten Listen im Taschenkalender nützen gar nichts." Damit nicht schon der Anblick der Liste Unwillen hervorruft, gehören auch angenehme Beschäftigungen darauf.

Weitere Tipps finden Sie auf den nächsten Seiten.

Priorisieren und planen

Aufgaben priorisieren

Kaum hat man sich vorgenommen, jetzt aber wirklich mit der Steuererklärung zu beginnen, erinnert man sich an andere, noch dringendere Aufgaben.

"Um solche Konkurrenzaktivitäten abzuwehren, schreibt man sie auf einen Zettel. "So bleibt der Kopf frei", sagt der Münsteraner Psychologe Fred Rist. Diese neue To-Do-Liste legt man außer Sichtweite, damit sie nicht von der aktuellen Aufgabe ablenkt.

Priorisieren und planen

Realistisch planen

Prokrastinierer haben einen unerschüttlichen Glauben in ihre Fähigkeit, Dinge wegzuschaffen, wenn sie erst mal angefangen haben.

Gegen diese Selbstüberschätzung hilft es, eine Zeitlang Tagebuch zu führen, in dem man genau seine Arbeitszeiten und das geplante und tatsächlich erledigte Arbeitspensum notiert. Dann wird auch klar, dass Pausen unbedingt dazugehören; die Zeit dafür muss man von Anfang an in die Planung einbeziehen.

Priorisieren und planen

Das Anfangen trainieren

Für Aufschieber ist das oberste Ziel nicht, eine Aufgabe komplett zu erledigen, sondern sie überhaupt zu beginnen.

Der Psychologe Fred Rist rät, einen Vertrag mit sich selbst aufzusetzen, in dem man einen Startzeitpunkt und ein Signal (zum Beispiel Weckerklingeln) festlegt. Diese Vereinbarung unterschreibt man wie einen richtigen Vertrag und verpflichtet sich damit, sie auch einzuhalten.

Wenn der Startzeitpunkt gekommen ist, gilt: Hinsetzen und anfangen - unabhängig davon, wie es einem geht, wie viel Lust man hat und wie gut man sich vorbereitet fühlt.

Priorisieren und planen

Professionelle Hilfe

Wenn alle Tipps nichts bringen, ist die Hilfe eines Psychologen nötig. An Unis bieten häufig die Studienberatungsstellen Kurse an. Dabei handelt es sich meist um Gruppenseminare, was von Vorteil ist: Der Gruppenzwang kann bei der Motivation helfen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: