Tierwanderung:Rekord-Insekt

Tierwanderung: Foto: Greg W. Lasley

Foto: Greg W. Lasley

Die Wanderlibelle migriert Tausende Kilometer. Gehören alle Tiere zu einer Art? Ihre DNA liefert Hinweise.

Von Mathias Tertilt

Großlibellen sind dafür bekannt, ausdauernde Flieger zu sein. Die Wanderlibelle, Pantala flavescens (Foto), legt im Lauf ihres Lebens mehr als 6000 Kilometer zurück. Zumindest schätzungsweise, denn die Routen der Insekten ließen sich bislang nur schwer verfolgen. US-Forscher haben die Rekord-Migration dieser Insekten nun anhand des Erbguts untersucht. Die Proben von Tieren aus sechs Ländern unterschiedlicher Kontinente haben gezeigt, dass sich ihre DNA trotz der großen Distanzen wenig unterscheidet. Mit ihren Wanderbewegungen bilden sie deshalb eine weltweit zusammenhängende Population, vermuten die Forscher im Fachmagazin Plos One. Allein von Indien brechen jedes Jahr Millionen Wanderlibellen nach Afrika auf. Dabei fliegen sie nicht über Land, sondern überqueren die Malediven und Tausende Kilometer des Indischen Ozeans. Die Wanderlibellen folgen tropischen Gewittern und nutzen Luftströme, mit denen sie energiesparend gleiten, anstatt durchgehend mit den Flügeln zu schlagen.

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