Tierschutz:Tortur im Kochtopf

Traditionell werden Krebse bei der Zubereitung lebend in kochendes Wasser geworfen. Spüren die Tiere wirklich keinen Schmerz?

Bevor Krebse auf dem Teller landen, werden sie oft lebendig in kochendes Wasser geworfen. Anders als bisher angenommen, sterben sie dabei möglicherweise einen qualvollen Tod. Versuche britischer Biologen von der Queen's University Belfast weisen darauf hin, dass Krebstiere Schmerzen empfinden und diese auch im Gedächtnis behalten.

Die Forscher machten Versuche mit Einsiedlerkrebsen. Die Tiere schützen ihren empfindlichen Körper, indem sie in leere Schneckenhäuser schlüpfen. Die Biologen verkabelten diese Hüllen und versetzten den Krebsen leichte Elektroschocks. Trotz der Stromschläge verließen die meisten Tiere ihr Heim nicht. Scheinbar erinnerten sich die Krebse später aber daran, dass die Zuflucht nicht absolut sicher ist.

Wenn ihnen ein anderes Schneckenhaus vorgesetzt wurde, wechselten sie ihre Behausung häufiger als Krebse, die keine Stromschläge erleiden mussten. Nach Ansicht der Forscher könnte dieses Verhalten darauf hindeuten, dass die Tiere Schmerzen spüren und zu vermeiden suchen. Die Biologen fordern daher, Krebstiere bei der Nahrungsmittelproduktion so lange rücksichtsvoller zu behandeln, bis ihre Empfindungsfähigkeit genauer untersucht ist.

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